Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 118<br />
8. INHALTE UND DARSTELLUNGEN DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES<br />
8.1 Flächennutzung<br />
Soweit sich Flächennutzung auf bauliche Nutzungen bezieht gilt grundsätzlich, dass eine Innenentwicklung<br />
einer Inanspruchnahme von Außenbereichsflächen vorzuziehen ist. Dies ist in der Abwägung<br />
ein ausdrücklich zu berücksichtigender Belang (§ 1a (2) Satz 1 BauGB). Bei Neu-Darstellungen im<br />
bisherigen Außenbereich muss sich die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) mit der Frage auseinandersetzen, ob<br />
diese Planung nicht auch innerörtlich, z.B. auf Brachflächen oder sonstigen bisher ungenutzten Flächen<br />
möglich wäre.<br />
Aus diesem Grund wird bei unten folgenden Ausführungen zu den Bestandsdarstellungen grundsätzlich<br />
auch auf die dort bestehenden Verdichtungspotenziale eingegangen, die je nach Art der Nutzung,<br />
nach Ortsteil bzw. Stadtbereich stark variieren. Die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) hat gemäß des Leitbildes ein<br />
hohes Interesse daran, die Ortskerne bzw. den Stadtkern von <strong>Werder</strong> zu stärken, allerdings auf eine<br />
Umnutzung oder Qualifizierung städtebaulich unbefriedigender Areale nur begrenzten Einfluss, soweit<br />
es sich nicht um öffentliche Flächen handelt.<br />
Allerdings sieht die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) für den Zeitraum bis <strong>2020</strong> auch die Pflicht in geringem Umfang<br />
arrondierend neue Flächen darzustellen, um für einen solch langen Zeitraum eine gebotene Flexibilität<br />
in der Siedlungsentwicklung zu wahren. Dies gilt für Wohnbauflächen und gemischte Bauflächen,<br />
insbesondere aber in der Darstellung von Sonderbauflächen, die zum einen der erweiterten Bestandssicherung<br />
und zum anderen der Flächenreserve für Ansiedlung von Nutzungen, die dem Tourismus,<br />
der Freizeit- und Erholungsnutzung dienen, da dieser gesamte Sektor ein maßgeblicher wirtschaftlicher<br />
Faktor des staatlich anerkannten Erholungsortes <strong>Werder</strong> bedeutet.<br />
Die flächenbezogenen Aussagen des Flächennutzungsplanes sind im Gegensatz zu Bebauungsplänen<br />
nicht ‚parzellenscharf’, d.h. sie beziehen sich nicht auf einzelne Grundstücke. Zudem spielen Eigentumsverhältnisse<br />
ein stark untergeordnete Rolle. Flächen mit einem Umfang von weniger als 0,3 ha<br />
werden grundsätzlich nicht dargestellt, um eine konsequente, durchgängig einheitliche Darstellungsgenauigkeit<br />
beibehalten zu können und dem Entwicklungsgebot für verbindliche Bauleitpläne den notwendigen<br />
Spielraum zu gewähren.<br />
8.1.1 Wohnbauflächen<br />
Der Flächennutzungsplan geht vom Grundsatz der Sicherung des vorhandenen Wohnungsbestandes<br />
in der bestehenden Siedlungsstruktur des Stadtgebiets <strong>Werder</strong> sowie der Orts- und Gemeindeteile<br />
aus. Die Weiterentwicklung dieser Struktur durch die Nachverdichtung bestehender Siedlungsgebiete<br />
sowie durch die Um- und Nachnutzung untergenutzter und brach gefallener Flächen hat Vorrang vor<br />
der Erschließung neuer Baugebiete in bisher landschaftlich geprägter Freiräume. Die in diesem Flächennutzungsplan<br />
dargestellten geplanten Wohnbauflächen sind ausschließlich die jeweiligen Siedlungsgebiete<br />
arrondierend.<br />
Die als Bestand dargestellten Wohnbauflächen sind weiter differenziert in die Nutzungskategorie<br />
‚Wohnbauflächen landschaftlicher Prägung’. Die landschaftliche Prägung wird mittels einer textlichen<br />
Darstellung mit einer GRZ von maximal 0,2 auf mindestens 700 m² großen Grundstücken definiert<br />
werden. Der Anteil dieser Nutzungskategorie überwiegt mit einem Wert von rund 60 % bei den dargestellten<br />
Wohnbauflächen und sind unter Pkt.8.1.1.1 dargestellt. Bei der Erläuterung der bestehenden<br />
Wohnbauflächen im Stadtgebiet und den Ortsteilen werden zur Verdeutlichung die dort noch befindlichen<br />
Potenziale erläutert. Diese basieren jedoch, mit Ausnahmen der planungsrechtlich gesicherten<br />
Flächen auf Schätzungen, deren Anteil an baulichen Umsetzungen im Zeitraum bis <strong>2020</strong> von zahlreichen<br />
durch die Stadt <strong>Werder</strong>(<strong>Havel</strong>) nur sehr bedingt beeinflussbaren Faktoren abhängen. Der sich<br />
daraus ergebende Einwohnerzahl ist dementsprechend eine Größe mit Variablen.<br />
Relevant für den landesplanerisch zu beurteilenden Einwohnerzuwachs sind ausschließlich solche, die<br />
aufgrund von geplanter Wohnbauflächen entstehen können.