Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 54<br />
Im Ortsteil Töplitz, westlich der Ortslage befindet sich der „Alte Weinberg“, ein markanter Hügel, der<br />
mit einer Höhe von 52 m NN über die ihn umgebenden Niederungen herausragt. Durch die Unterschutzstellung<br />
soll die Kuppe des „Alten Weinberges“ mit seinen trockenen und wärmebegünstigten<br />
Standorten geschützt werden. Dort finden sich neben Resten eines thermophilen Eichenmischwaldes<br />
stark gefährdete und vom Verschwinden bedrohte Trockenrasen- und Sandsteppenvegetation.<br />
FND „ Kleiner Zernowsee“<br />
Der Kleine Zernowsee liegt in der Gemarkung <strong>Werder</strong> am westlichen Rand der Ortslage unmittelbar<br />
südlich der Bahnstrecke. Zusammen mit seiner Uferzone ist er bereits in den 1987 als Wasservogelschutzgebiet<br />
unter Schutz gestellt worden. Er ist Brutgebiet bestandsbedrohter Vogelarten, wie große<br />
Rohrdommel, Trauerseeschwalbe, Rohrweihe, Kleine Ralle, Wasserralle und Krickente. Zudem siedeln<br />
dort Stockenten, Tafelenten, Graugänse und Teichhühner in hoher Dichte. Der See ist außerdem<br />
Massenlaichplatz der Erdkröte und es kommen im See Teich- und Kammmolch, Teich- und Moorfrosch<br />
sowie die Ringelnatter vor. Mit dem oben genannten Sammelbeschluss wurde der Kleine Zernowsee<br />
1990 auch als FND unter Schutz gestellt.<br />
FND „Krielower Berg“<br />
Das Schutzgebiet liegt nur zum Teil innerhalb der Grenzen von <strong>Werder</strong> und zwar am nördlichen Rand<br />
des Ortsteiles Derwitz. Es handelt sich um eine ehemalige Sandgrube im Endmoränenzug Spitzer<br />
Berg - Krielower Berg. Schutzgegenstand ist das Xerothermflora – Vorkommen, insbesondere der vom<br />
Aussterben bedrohte Blauschillergras-Sandschwingel-Rasen und der stark gefährdete Grasnelken-<br />
Rauhblattschwingelrasen sowie die artenreiche und für den Standort typischen Insekten- und Reptilienfauna,<br />
darunter die in Brandenburg stark gefährdete Zauneidechse und das ebenfalls stark gefährdete<br />
Kleine Ochsenauge.<br />
Schutzzweck ist die Sicherung der dort vorhandenen Xerothermflora mit ihren vielen seltenen und gefährdeten<br />
Pflanzenarten.<br />
FND „Torfwiese“<br />
Das Flächennaturdenkmal liegt im Ortsteil Glindow südlich der Bebauung an Dorfstraße und ihrer Gärten.<br />
Es hat eine Größe von ca. 3 ha. Schutzziel ist die Erhaltung und Förderung des Bestandes des<br />
geschützten, vom Aussterben bedrohten Sumpfknabenkrautes (Orchis palustris) sowie die Erhaltung<br />
der Vorkommen der geschützten, stark gefährdeten Pflanzenarten Steifblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza<br />
incarnata) und Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Es ist durch eine Dauergrünlandbewirtschaftung<br />
ohne Umbruch mit einer einschürigen Mahd nicht vor Mitte Juli umzusetzen.<br />
Eine Überleitung in Schutzkategorien des geltenden Naturschutzrechtes ist nach Auskunft der untere<br />
Naturschutzbehörde des Landkreises zwar sinnvoll, aber nicht unbedingt erforderlich. Für die beiden<br />
FND „Krielower Berg“ und „Uferwiesen Plessower See wurden Schutzwürdigkeitsgutachten erstellt, die<br />
beide die naturschutzfachliche Bedeutung der Gebiete bestätigen und eine Unterschutzstellung als Naturschutzgebiete<br />
vorschlagen. Die Einleitung eines Unterschutzstellungsverfahren ist kurz- bis mittelfristig<br />
nicht geplant.<br />
Naturdenkmale<br />
Nach § 23 BbgNatSchG können Einzelschöpfungen der Natur aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen,<br />
erdgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder<br />
Schönheit als Naturdenkmal festgesetzt werden. Gemäß der 1. Verordnung über Naturdenkmale (ND)<br />
im Landkreis Potsdam-Mittelmark vom Dezember 2000 sind innerhalb von <strong>Werder</strong> folgende Objekte<br />
als Naturdenkmale festgesetzt:<br />
lfd.<br />
Nr.<br />
Name Art Anzahl <strong>Begründung</strong> Schutzwürdigkeit*<br />
128-01 Maulbeerbäume<br />
Morus alba 9 Seltenheit, Eigenart, kulturhistorische<br />
Bedeutung<br />
Gemarkung<br />
2 Derwitz<br />
292-01 Stil-Eiche Quercus robur 1 Seltenheit, Eigenart, Größe Kemnitz<br />
292-02 Eiche Quercus spec. 4 Seltenheit, Eigenart, Ortsbild<br />
Kemnitz<br />
472-01 Birke Betula spec. 1 Seltenheit, Eigenart, Land- 3 Plessow