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At-tafsir - El-Hikmeh

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Folgende Beispiele verdeutlichen diese Dimension:Es ist in der arabischen Sprache möglich, eine Person auf direkte oder indirekteArt als großzügig zu klassifizieren. Entweder sagt man: „Insan-un karim: Er ist eingroßzügiger Mensch“ oder man verwendet die Metapher: „Insan-un kathirurramad“,was wörtlich übersetzt bedeutet: „Er ist ein Mensch, der viel Asche hat“.Im Arabischen macht dies Sinn, weil diese Redewendung ausschließlich dieBedeutung von „Großzügigkeit“ hat. Personen, die viel Asche haben, machen oftFeuer zum Kochen, was darauf hinweist, daß hier viele Gäste bewirtet werden.Für einen Nichtaraber macht eine wörtliche Übertragung hingegen wenig Sinn, daman sich ohne die grundlegende Hintergrundinformation nichts Sinnvollesdarunter vorstellen kann. Vor allem aber wird die Eigenschaft der Großzügigkeitbei einer wörtlichen Übertragung nicht ersichtlich.Mit diesem Beispiel möchte ich auf ein sehr ernstes Problem vor allem im BereichAl-'aqida hinweisen, nämlich die islamologisch sehr bedenkliche Praxis der „wörtlichenÜbersetzung“ von bestimmten quranischen Ausdrücken, die ausschließlichim übertragenen Sinne verstanden werden können. Vorrangig handelt es sich hierbeium die <strong>At</strong>tribute ALLAHs.Im arabischen Sprachraum geht man mit den quranischen Fachausdrücken zurBenennung der <strong>At</strong>tribute ALLAHs unter Berücksichtigung von Al-'aqida seit jeherfolgendermaßen um:- entweder sie werden überhaupt nicht interpretiert, also ihr linguistischer Inhaltwird nicht hinterfragt und man nimmt sie unter Berücksichtigung derIslamologie-Kriterien so an, wie sie im Quran ausformuliert sind,- oder man versteht sie nur im übertragenen Sinne. Auf keinen Fall jedoch werdendie Bezeichnungen der <strong>At</strong>tribute ALLAHs in die Alltagssprache „übersetzt“.Islamologisch unverzichtbar ist es, bei der Erläuterung dieser Formulierungen aufDeutsch ebenfalls alle Prinzipien von Al-'aqida zu beachteten. In Deutschland entfälltdie erste Möglichkeit der Diskussion über die Möglichkeit der Interpretationbzw. Nichtinterpretation. Somit bleibt nur die zweite Möglichkeit des Verstehensund der entsprechenden Wiedergabe im übertragenen Sinne:Beispiel:In Sura „Al-fath“ 48, Aya 10 heißt es: „innal la-dhina yuba-yi'unaka tah-taschschadscharain-nama yubayi'unal-laha. Yadul-lahi fauqa aidihim“. Bei einerwörtlichen Übertragung ohne Berücksichtigung der 'Aqida-Kriterien würde esheißen: Gewiß, diejenigen, die dir gegenüber Bai'a 1 leisten, leisten eigentlich Bai'aALLAH gegenüber. ‚ALLAHs Hand‘ ist über ihren Händen.“211 Treueeid, Abkommen, in dem die Muslime sich verpflichten, ALLAH und dem Gesandten bzw. seinen Nachfolgernzu gehorchen, und dafür mit dem Wohlgefallen ALLAHs rechnen.

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