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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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87<br />

Im Jahr 1927 ist nur ein Holzschnitt für den Klassenkampf von Völker bekannt. Der<br />

dazugehörende Beitrag „Kampf dem Giftkapital“ beschäftigte sich rückwirkend mit den<br />

Leunakämpfen zwischen 1921 <strong>und</strong> 1923. 539 Hinter einer schräg ins Bild gestellten<br />

Fabrikanlage mit vielen Schornsteinen sind unzählige Totenköpfe <strong>und</strong> ein Reichsadler zu<br />

sehen. Durch die aufgereihten Schornsteine stellte sich damals jedem sofort der Bezug zu<br />

Leuna her, da die 13 in Reihe stehenden Schornsteine ein Wahrzeichen des Werkes<br />

waren. Den Bildvordergr<strong>und</strong> füllt eine demonstrierende Menge, worunter ein Arbeiter die<br />

linke Faust geballt <strong>und</strong> nach oben gereckt hält. Ihnen entgegen marschieren mit Schild<br />

<strong>und</strong> Helm Soldaten.<br />

2.5.4 Zyklus „1924“<br />

Auf der Personalausstellung Karl Völkers 1949 zeigte man eine Serie von sieben im<br />

Katalog nicht näher bezeichneten Holzschnitten in Raum VII, die den Namen „Zyklus<br />

1924“ trug. Das Blatt „Krieg“ 540 , erschienen in „Das Wort“, war stellvertretend für die Serie<br />

im Beiheft abgebildet. 541 Dem im Katalog veröffentlichten Text Hermann Goerns ist kein<br />

Hinweis auf einen durch den Künstler schon in den zwanziger Jahren<br />

zusammengestellten „Zyklus 1924“ zu entnehmen. Erstmals publizierte Werner Piechocki<br />

1957 in einem kurzen Beitrag über „zwei Sammlungen, die aus 6 Tuschzeichnungen <strong>und</strong><br />

3 Aquarellen bestehende ‚Anklage 1920’ <strong>und</strong> die sieben Holzschnitte des ‚Zyklus<br />

1924’.“ 542 Nach Auffassung der Autorin bezog er sich damit auf die 1949 im Katalog <strong>und</strong><br />

der Personalausstellung so benannten Räume. 543 Aus seinem Beitrag geht nicht eindeutig<br />

hervor, welche sieben Arbeiten zu dem Zyklus gehören. Im Text abgebildet waren:<br />

„Hunger“ 544 , „Das Erbe“ 545 <strong>und</strong> „Streik“. Erwähnung fanden bei Piechocki allerdings<br />

weitaus mehr Blätter: „Urlaub aus dem Massengrab“ 546 , „Die Versammelten“, „Im Kerker“,<br />

„Hinter Gittern“, „Hunger“, „Kriegsopfer“ <strong>und</strong> „Mittagspause“ <strong>und</strong> im Text verklausuliert:<br />

„Niedners Klassenjustiz“ 547 <strong>und</strong> „Rote Weihnacht“ 548 . Nur die mit einer Fußnote<br />

versehenen Holzschnitte lassen sich eindeutig Arbeiten im Werkverzeichnis zuordnen.<br />

1961 erwähnte Ingrid Schulze 549 „1924“ als <strong>Titel</strong>blatt des Holzschnittzyklus. Sie benannte<br />

539<br />

KK, Nr. 66 vom 19.3.1927.<br />

540<br />

Erschienen in DW, Nr. 146 vom 19.12.1924.<br />

541<br />

Bis auf die Arbeiten in den Räumen VI mit dem <strong>Titel</strong> ‚Anklage 1920’ <strong>und</strong> VII mit dem <strong>Titel</strong><br />

‚Zyklus 1924’ enthält der Katalog ein vollständiges Verzeichnis der damals ausgestellten Arbeiten.<br />

Vgl. VÖLKER 1949.<br />

542<br />

PIECHOCKI 1957, S. 492.<br />

543<br />

Ebd., S. 490-492.<br />

544<br />

Im WV unter dem <strong>Titel</strong> ‚Proletarierfamilie’.<br />

545<br />

Im WV unter dem <strong>Titel</strong> ‚Das Erbe der Fürsten’. KK, Nr. 141 vom 18.6.1926.<br />

546<br />

Im WV unter dem <strong>Titel</strong> ‚Der Urlauber aus dem Massengrab’. DW, Nr. 88/89 vom 2.8.1924.<br />

547 KK, Nr. 226 vom 26.11.1924.<br />

548 KK, Nr. 288 vom 24.12.1925.<br />

549 SCHULZE 1961-1, S. 1158 f.

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