Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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anderen Werktätigen zur Diskussion um „die Fragen der sozialistischen Kunst <strong>und</strong> ihrer<br />
schnelleren Entwicklung auf.“ 1400 Auf der Kunstschau zeigte Karl Völker ein Mosaik 1401<br />
<strong>und</strong> fünf farbige Kreidegr<strong>und</strong>zeichnungen aus seinem phantasievoll hintergründigen<br />
Zyklus Karneval - „Zwischen Fastnacht <strong>und</strong> Aschermittwoch“. Eines der Blätter war im<br />
Katalog abgebildet. 1402 Über sie hieß es vernichtend: „das sind keine Werke, die uns<br />
etwas zu sagen haben, die uns helfen in unserem Kampf!“ 1403 In der Zeitschrift Bildende<br />
Kunst publizierte Ullrich Kuhirt 1404 , der selbst an der Aussprache mit den Künstlern<br />
teilgenommen hatte, über die hallesche Schau unter dem <strong>Titel</strong> „Probleme einer<br />
Ausstellung“. Darin hieß es: „Mit ihrer Überzahl von Stilleben, Blumenstücken,<br />
Tierstudien, Karnevalsszenen u.ä. dokumentierte die Ausstellung ein Ausweichen ins<br />
Belanglose bei der Mehrzahl der ausstellenden Künstler.“ 1405 Lediglich Hermann Goern<br />
sah eine Vielseitigkeit in der Schau <strong>und</strong> schloss sich dem Vorwort der Verbandsmitglieder<br />
im Katalog an, dass sie „einen getreuen, wahrheitsgemäßen Spiegel unserer<br />
künstlerischen Situation“ wiedergebe. 1406<br />
In der Freiheit vom 8.2.1958 veröffentlichte die Stadtleitung der SED <strong>Halle</strong> unter dem <strong>Titel</strong><br />
„Nicht auf halbem Wege stehenbleiben“ eine Stellungnahme zum Stand der Diskussion zu<br />
Fragen der Kulturpolitik in der Stadt <strong>Halle</strong>. Dem vorausgegangen war eine<br />
Stadtkulturkonferenz am 23.1.1958. Die Genossen Walter Funkat <strong>und</strong> Willi Sitte wurden<br />
nun massiv gedrängt „Klarheit über die Gr<strong>und</strong>fragen unserer Politik“ 1407 in der gesamten<br />
Lehrerschaft <strong>und</strong> den Schülern des Kunstinstituts zu schaffen. Karl Völker sollte seine<br />
„Meinungen zu den von den Arbeitern <strong>und</strong> Kulturfunktionären aufgeworfenen Fragen der<br />
Parteilichkeit der Kunst, zur Methode des sozialistischen Realismus“ 1408 bekannt geben.<br />
Eine Reaktion des Künstlers auf dieses Ansinnen ist nicht bekannt.<br />
1400<br />
Freiheit, Nr. 297 vom 21.12.1957.<br />
1401<br />
KUNSTAUSSTELLUNG 1957, Nr. 279. Nicht näher bezeichnet.<br />
1402<br />
Ebd., Nr. 278.<br />
1403<br />
SAPMO BArch, DY 30 / IV 2 / 906 / 53, Bl. 211. zit. n. HÜNEKE 1996, S. 232, Fn. 60.<br />
1404<br />
Ullrich Kuhirt (1925-1983): Kunstwissenschaftler, Studium der Gesellschaftswissenschaften an<br />
der Karl-Marx-<strong>Universität</strong> Leipzig <strong>und</strong> am Institut für Gesellschaftswissenschaften (IfG) beim ZK<br />
des SED, 1962 Promotion, später Habilitation, 1960 Vorsitzender des Redaktionskollegiums<br />
‚Bildende Kunst’, ab 1972 Professor für Kunstwissenschaften am IfG, 1970-1983 Mitglied des<br />
Zentralvorstandes des Verbandes Bildender Künstler, Vgl. KUNSTDOKUMENTATION 1996, S.<br />
873.<br />
1405<br />
KUHIRT 1958. Mit zahlreichen Abbildungen u.a. der im Beitrag kritisierten Arbeiten, so Kurt<br />
Bunges ‚Südliches Stilleben’, Carl Marx’ ‚Katzentheater’, Wilhelm Höpfners ‚Masken aus dem<br />
Zyklus Intermezzi’ <strong>und</strong> Karl Völkers ‚Fastnacht’.<br />
1406<br />
DNW, 14.1.1958.<br />
1407 Freiheit, Nr. 33 vom 8.2.1958.<br />
1408 Freiheit, Nr. 33 vom 8.2.1958.