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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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203<br />

in ihre Planung einzubeziehen. Zum Preisgericht gehörten: Oberbürgermeister Pretsch,<br />

Stadtbaurat Prof. Dr.-Ing. Heilmann, Prof. Tessenow (Berlin), Prof. Scharoun (Berlin),<br />

Architekt Frede, der Konservator der Denkmale der Provinz Sachsen Ministerialrat<br />

Schubert, die Stadtverordneten Peters (SED), Bennewitz (LDP), Knobling (CDU), ein<br />

Vertreter des FDGB Herr Pornhagen. 1245 Die Entwürfe waren bis zum 1.10.1947<br />

einzureichen. Es gingen 112 Arbeiten ein, die die Jury am 4. <strong>und</strong> 5.12.1947 bewertete. 1246<br />

Karl Völker beteiligte sich mit seinem Sohn Horst am Wettbewerb. Sie bezogen weder die<br />

Reste der älteren Bebauung mit ein, noch nahmen sie die kleinteilige Bebauung des<br />

Marktes wieder auf. Ihr Entwurf orientierte sich am breitgelagerten Neuen Rathaus von<br />

1928/29 (Abb. 121). Sie sahen einen um mehrere Innenhöfe gruppierten<br />

Gebäudekomplex vor. „In ihrer horizontalen <strong>und</strong> vertikalen Staffelung, im Wechsel von<br />

geöffneten <strong>und</strong> geschlossenen Teilen bietet die Marktfront eine nicht uninteressante, den<br />

Ratshof geschickt einbeziehende Lösung an.“ 1247 Wie schon in der Vergangenheit bei<br />

dem Entwurf für das Volkshaus akzentuierten Plastiken die Fassade.<br />

Man vergab drei Preise, den 1. an die Brüder Luckhardt (Berlin-Dahlem), den 2. an Rudolf<br />

Rohrer (Leipzig) <strong>und</strong> den 3. Preis an Hubert Hoffmann <strong>und</strong> Fritz Pfeil (Dessau). 1248<br />

Weitere fünf Arbeiten kaufte die Stadt an. 1249 Der Entwurf der beiden Völkers war nicht<br />

darunter.<br />

Das Alte Rathaus wurde zwar wenig später abgerissen, eine neue Bebauung konnte aber<br />

nicht verwirklicht werden.<br />

Im selben Jahr entstanden Völkers Bild <strong>und</strong> Aquarell „Der hallesche Marktplatz nach der<br />

Zerstörung“, die im Vordergr<strong>und</strong> das beschädigte Alte Rathaus <strong>und</strong> dahinter den Roten<br />

Turm ohne Spitze zeigen.<br />

1.2.3. „An der Hölle“ in Merseburg<br />

Die Innenstadt von Merseburg wurde bei zahlreichen Luftangriffen während des II.<br />

Weltkrieges stark in Mitleidenschaft gezogen. Zwischen Bahnhof <strong>und</strong> Altstadt schuf man<br />

in den 1950er Jahren eine neue Magistrale. Für die städtebauliche Rekonstruktion eines<br />

Quartiers zwischen König-Heinrich-Straße <strong>und</strong> dem Straßenzug An der Hölle fand ein<br />

Wettbewerb statt. Im Nachlass Karl Völkers haben sich Fotos der Entwürfe <strong>und</strong> eines<br />

1245 LDA, AA 174, Rathaus <strong>Halle</strong> 1898-1950.<br />

1246 Vgl. DOLGNER/DOLGNER/KUNATH 2001, S. 238-254. Darin ausführlich zum Wettbewerb<br />

<strong>und</strong> den Ergebnissen mit Abbildungen der Entwürfe. Abb. 191 f.<br />

1247 Ebd., S. 248-250.<br />

1248 Bekanntmachungen der Stadt <strong>Halle</strong>, Nr. 154 vom 11.12.1947; LDZ, Nr. 99 vom 13.12.1947.<br />

1249 Gerhard Schubert (Leipzig), Friedrich Neubauer (Nürnberg), Richard <strong>und</strong> Eberhard Ermisch<br />

(Berlin-Charlottenburg), Edi Reißner (<strong>Halle</strong>) <strong>und</strong> Hans C. Reißinger (Bayreuth).

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