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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Entwürfe eingingen. Das Preisgericht vergab den 1. Preis an Werner Lude, den 2. Preis<br />

an Karl Völker 272 <strong>und</strong> den 3. Preis an Willy <strong>Martin</strong>i. 273<br />

Im Katalog der Künstlergruppe beschrieb Otto Brattskoven im Einleitungstext „Wegweiser<br />

in die jüngste Kunst“ den Expressionismus als „Herausschleudern einer bewegten oder<br />

seelenantastenden Kunst, deren tiefster Anstoß schließlich ein Bekenntnis, mit<br />

hineingepflanzt in das geschaffene Werk – man gebraucht oft den Ausdruck einer religiös<br />

durchzitterten Kunst! – <strong>und</strong> ein Auftrieb zu Seelenwerte neuzeugender Menschlichkeit<br />

ist.“ 274 Neben den Gründungsmitgliedern Knauthe, Völker, P. <strong>und</strong> R. Horn 275 stellten aus:<br />

G. Benjamin 276 ; Rüdiger Berlit 277 , Leipzig; Richard Degenkolbe 278 ; Otto Glaw 279 ; Paul<br />

Hartmann; Paul Horn; Rolf von Kloch; Wilhelm Krüger; Werner Lude; Hans Markowski;<br />

Georg Nagler 280 ; Paul Pabst 281 ; Paul Radojewski; Rose Schlesinger; Schmitt-Calm;<br />

Heinrich Staudte; Max Schwimmer 282 , Leipzig; Charlotte Veit; Kurt Völker; Kurt Wieschala.<br />

Mit einer Reihe der Namen verbinden sich heute kaum noch künstlerische Arbeiten bzw.<br />

sind Herkunft <strong>und</strong> Werdegang der Personen nicht bekannt.<br />

Im Katalog fällt die Vielzahl der Arbeiten mit christlicher Thematik auf. 283 Als Metapher für<br />

Leid <strong>und</strong> Tod im Krieg wählten viele Künstler während <strong>und</strong> nach dem I. Weltkrieg<br />

Passionsdarstellungen oder die Pietà. 284 So zeigten Degenkolbe ein Aquarell<br />

„Kreuzigungs-Vision“, von Kloch ein Aquarell „Gethsemane“, Lude zwei Ölbilder mit den<br />

<strong>Titel</strong>n „Grablegung“ <strong>und</strong> „Verspottung“ <strong>und</strong> schließlich Völker die Ölbilder „Beweinung“<br />

272 Kennwort: 1919.<br />

273 SZ, Nr. 516 vom 3.11.1919.<br />

274 KATALOG 1919.<br />

275 Richard Horn stellte unter seinem Pseudonym Richard Borgk aus.<br />

276 Vermutlich handelt es sich hier um Gertraud Benjamin, eine Schülerin von Maria Likarz in der<br />

Fachklasse für kunstgewerbliche Frauenarbeiten an der halleschen Kunstgewerbeschule.<br />

277 Rüdiger Berlit (1883-1939): Leipziger Künstler, der vermutlich in Ermangelung einer<br />

expressionistischen Leipziger Künstlergruppe mit in <strong>Halle</strong> ausstellte.<br />

278 Richard Degenkolbe (1890-1974): Maler, bekannt sind von ihm heute noch die Deckenmalerei<br />

im Landesseminar Köthen <strong>und</strong> die Renovierung der Köthener Synagoge 1927/28. StAH, FA.<br />

279 Otto Glaw: Architekt, von ihm erschien 1920 der Band ‚Das schöne <strong>Halle</strong>’, darin Vorschläge für<br />

die bauliche Neugestaltung der Stadt, u. a. des Mühlengrabens, enthalten.<br />

280 Georg Otto Nagler (1898-unbekannt): Maler <strong>und</strong> Grafiker, 1915-1922 Handwerker- <strong>und</strong><br />

Kunstgewerbeschule <strong>Halle</strong>, später in Eisleben wohnhaft, seit 1933 als Maler <strong>und</strong> Grafiker auch als<br />

Gebrauchsgrafiker bei der Mansfeld A.G. tätig. Vgl. LHASA, MD, Rep. K 10, Nr. 6456.<br />

281 Paul Pabst (1889-1970): Ausbildung an der halleschen Handwerkerschule, 1911-1913 an der<br />

Dresdner Kunstgewerbeschule bei Richard Guhr, 1928 Studienreise Italien <strong>und</strong> Schweiz,<br />

ursprünglich Mitglied im Künstlerverein auf dem Pflug. Vgl. LHASA, MD, Rep. K 10, Nr. 6456.<br />

282 Max Schwimmer (1895-1960): mit Berlit befre<strong>und</strong>et, im Januar 1919 gemeinsame Ausstellung<br />

im Leipziger Kunstverein, Mitarbeit an Franz Pfemferts Wochenschrift ‚Die Aktion’, ab 1924<br />

Pressezeichner bei der Leipziger Volkszeitung, 1926 Lehrer an der Kunstgewerbeschule Leipzig,<br />

1933 entlassen, 1934-45 nichtöffentliche Tätigkeit, 1946-50 Professor an der Hochschule für Grafik<br />

<strong>und</strong> Buchkunst Leipzig, seit 1951 Professor an der Hochschule für bildende Kunst Dresden. Vgl.<br />

LEXIKON, Bd. 4, S. 244.<br />

283 Vgl. CHÂTELLIER 1999.<br />

284 Vgl. BUSHART 1990; CHÂTELLIER 1999.

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