Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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In der „Denkschrift des Hallischen Künstlerrates über die Künstler-Notstandsarbeiten“<br />
formulierte man berufsbezogene Aufgaben unter folgenden Rubriken: 1. Bauaufgaben, 2.<br />
Aufgaben für Maler <strong>und</strong> Grafiker, 3. Aufgaben für Bildhauer, 4. Aufgaben für Schriftsteller,<br />
5. Aufgaben für Komponisten <strong>und</strong> 6. sogenannte Allgemeine Aufgaben – zu denen u. a.<br />
die Organisation einer großen Kunstausstellung gehörte. 253 Die Deputation tagte am 1.<br />
<strong>und</strong> 6.10.1919 <strong>und</strong> beschloss teils öffentliche <strong>und</strong> teils beschränkte Wettbewerbe. Dazu<br />
gehörten: Grabstein- <strong>und</strong> Grabkreuzentwürfe, Entwürfe für Schöpfbrunnen auf Friedhöfen,<br />
Ausmalungen von Aulen in zwei Schulen, die bildnerische Ausschmückung der Treppe<br />
des Stadtbades, Entwürfe zur Ausgestaltung des Kriegerfriedhofs, ein Bebauungsplan für<br />
ein Gelände jenseits der Saale, Zeichnungen für Wandschmuck <strong>und</strong> Zeichnungen für ein<br />
Verkehrsbuch, Plakatentwürfe für eine allgemeine Kunstausstellung <strong>und</strong> die Durchführung<br />
derselben. 254 Die Anträge in einer Höhe von 72000 Mark wurden am 20.10.1919<br />
genehmigt. 255<br />
Um weitere Mitspracherechte zu erlangen, stellte der Künstlerrat als Vertretung der<br />
halleschen freien Künstlerschaft am 1.12.1919 einen Antrag an den Magistrat der Stadt,<br />
ihm je ein Mandat in den für Kunstfragen zuständigen Deputationen zu geben. Als bereits<br />
gewählte Vertreter der Künstler wurden genannt für die Theaterdeputation R. Borgk-Horn,<br />
die Verkehrsdeputation Dubbick, die Gartendeputation Kopp, den künstlerischen Beirat<br />
der Baupolizei P. Horn, den künstlerischen Beirat der Friedhofs-Deputation P. Horn, für<br />
die Friedhofsdeputation Leinbrock <strong>und</strong> für die Museumsdeputation Klein<br />
(Bergassessor). 256 Der Antrag war umfassend begründet <strong>und</strong> formulierte als Credo: „<strong>Halle</strong><br />
zu einer selbständigen Kunststadt zu machen.“ 257 Am 19.1.1920 beschloss die<br />
Stadtverordnetenversammlung, die Vorschläge bei künftigen Vakanzen zu<br />
berücksichtigen. So wurde Richard Horn beispielsweise am 19.3.1923 in die<br />
Theaterdeputation gewählt. 258<br />
Im Juni 1920 bildete sich der Hallische Künstlerrat neu. Zum Vorstand unter Vorsitz <strong>Martin</strong><br />
Knauthes wurden gewählt: Architekt Strudel 259 , Regierungsbaumeister Roediger 260 ,<br />
Schriftsteller Hermann Lange 261 <strong>und</strong> Architekt Glaw 262 . Als beratendes Mitglied nahm man<br />
Ausbildung in München <strong>und</strong> Paris, 1914 Atelier in Düsseldorf, 1918 Rückkehr nach <strong>Halle</strong>, betrieb<br />
danach in <strong>Halle</strong> ein Kunst- <strong>und</strong> Reklameatelier – Franckeplatz 1. Vgl. StAH, FA 3177.<br />
253<br />
StAH, Stadtverordneten-Versammlung Kap. VII, Abt. IV, Nr. 2, Bd. III.<br />
254<br />
Ebd., Nr. 3, Bd. VI.<br />
255<br />
Ebd., Nr. 2, Bd. III.<br />
256<br />
StAH, Zentralbüro, Kap. II, Abt. D, Nr. 7, Bd. I.<br />
257<br />
Ebd.<br />
258<br />
StAH, Stadtverordneten-Versammlung, Kap. VII, Abt. IV, Nr. 3, Bd. X.<br />
259 2. Vorsitzender.<br />
260 Kassierer.<br />
261 1. Schriftführer.<br />
262 2. Schriftführer.