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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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182<br />

ein Schäfer mit seiner Herde <strong>und</strong> das zu Garben geb<strong>und</strong>ene Getreide auf den Sommer.<br />

An der Nord- <strong>und</strong> der Südempore sind neben Inschriften aus dem Alten Testament, dem<br />

Christusmonogramm <strong>und</strong> weiteren symbolischen Buchstaben <strong>und</strong> Pflanzen Engel mit<br />

Spruchbändern zu sehen (Abb. 112). Sie zitieren aus Lukas 2,14: „Ehre sei Gott in der<br />

Höhe <strong>und</strong> Friede auf Erden“. Das Dorf im Hintergr<strong>und</strong> ist vermutlich Alberstedt aus zwei<br />

unterschiedlichen Perspektiven. Im Duktus entsprechen diese Darstellungen den<br />

zeitgleichen Landschaftsbildern des Künstlers: „Blick auf Kröllwitz“ <strong>und</strong> „Saalelandschaft<br />

mit Porphyrfelsen“ (Abb. 113).<br />

Die Emporenmalerei ging der umfangreichen, aber durchaus ähnlichen in der Kirche in<br />

Holleben voraus, die Völker zwei Jahre später ausführte.<br />

3.7.2. Kirche in Mäbendorf<br />

In der ersten Jahreshälfte 1936 arbeitete Karl Völker in der 1721 errichteten Kirche in<br />

Mäbendorf 1119 bei Suhl. Im Inneren des rechteckigen dreigeschossigen Fachwerksaalbaus<br />

sind Stücke der Vorgängerkirche, so die zweigeschossigen Emporen <strong>und</strong> der Taufstein<br />

von 1626 erhalten. Über den Umfang der Neugestaltung des halleschen Künstlers ist<br />

nichts bekannt. Eine alte Aufnahme zeigt hinter dem Altar zwei große gemalte Engel.<br />

1958 wurde der Raum neu gestrichen. Nach Auskunft des Pfarrers lassen sich die<br />

Figuren allerdings noch erahnen. Im Kassenbuch des Gemeindekirchenrates 1120 fanden<br />

sich ab Juni 1936 einige Abschlagszahlungen an Völker, die auf eine umfänglichere Arbeit<br />

als nur die Wandfassung schließen lassen. Die letzten Zahlungen leistete die Gemeinde<br />

an den Kirchenmaler im August <strong>und</strong> November 1937. Zukünftige restauratorische<br />

Untersuchungen an den Wänden <strong>und</strong> der Ausstattung könnten Erkenntnisse zu Art <strong>und</strong><br />

Umfang der damaligen Gestaltung bringen.<br />

3.7.3. Kirche in Holleben<br />

Im Anschluss arbeitete Karl Völker zwischen Juli <strong>und</strong> Oktober 1936 unweit von <strong>Halle</strong>, in<br />

der Kirche in Holleben. 1121 Der Ursprungsbau wurde in der 2. Hälfte des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

errichtet. Davon sind u.a. der romanische Triumphbogen <strong>und</strong> die Sandsteintaufe in<br />

Kelchform erhalten. Der Chor mit dem spätgotischen Netzrippengewölbe stammt aus der<br />

2. Hälfte des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts. Der Schnitzaltar im Chor wurde um 1530 gefertigt. In der<br />

1119<br />

DEHIO THÜRINGEN 1998, S. 778, Stadt Suhl.<br />

1120<br />

Die Unterlagen stellte Herr Pfarrer Prüfer, Evangelisches Pfarramt Suhl-Heinrichs zur<br />

Verfügung.<br />

1121<br />

DEHIO SACHSEN-ANHALT II 1999, S. 332 f. Heute: Saalekreis.

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