Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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3.7.10. „Kunst <strong>und</strong> Kirche“<br />
Die Zeitschrift „Kunst <strong>und</strong> Kirche“ widmete das Heft 3 im Jahr 1940 dem Thema Wandbild.<br />
Hermann Goern veröffentlichte darin einen umfangreichen Beitrag zum Schaffen Karl<br />
Völkers. 1152 Er beschrieb die Arbeiten in den Kirchen Holleben, Kelbra, Schwenda <strong>und</strong><br />
Zwenkau. Als erste große Aufgabe Völkers nannte er die Ausmalung der Kapelle des<br />
Gertraudenfriedhofes in <strong>Halle</strong>. Die stark expressionistisch beeinflussten Bildfolgen von<br />
Schmirma <strong>und</strong> Gimritz ließ Goern dagegen sicherlich bewusst unerwähnt.<br />
Der Anteil eigenständiger gestalterischer Arbeit Völkers schwankte in den Kirchen je nach<br />
Auftrag <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>. So handelte es sich in Abberode vorrangig um eine restauratorische<br />
Aufgabe, während Völker in Schmirma, Gimritz, Kelbra, Holleben <strong>und</strong> Schwenda eine<br />
weitgehende Gesamtgestaltung unter Einbeziehung der vorhandenen Ausstattung <strong>und</strong><br />
auch die Ausführung der Ausmalung oblag.<br />
Die Völker bislang zugeschriebene umfangreiche Ausmalung <strong>und</strong> Restaurierung in der<br />
Kirche in Schneidlingen 1153 wurde 1937 durch Fritz Leweke ausgeführt. 1154 Ob Völker hier<br />
vielleicht mitgearbeitet hat, konnte nicht ermittelt werden.<br />
3.8. Zusammenarbeit mit Hermann Tausch<br />
Weitere Aufträge ergaben sich für Völker durch die Zusammenarbeit mit dem Architekten<br />
Hermann Tausch. 1155 Dieser entwarf für die 1930 aus den Gemeinden Keuschberg,<br />
Dürrenberg, Porbitz-Poppitz, Ostrau, Lehenwitz <strong>und</strong> Balditz entstandene Großgemeinde<br />
Dürrenberg eine Schule. Der Neubau wurde durch die stetige Erweiterung des Leuna-<br />
Werkes <strong>und</strong> des Zuzuges erforderlich. Die Einwohnerzahl hatte sich innerhalb weniger<br />
Jahre von 4253 Einwohner 1925 auf 8750 im Jahr 1931 verdoppelt. 1156<br />
1152 GOERN 1940, S. 30-33.<br />
1153 Vgl. VÖLKER 1976, S. 37.; SCHULZE 2001, S. 89.<br />
1154 LDA, AA 377, Kirche Schneidlingen. Bereits Ende 1935 wurde ein Kostenvoranschlag<br />
eingereicht, die Arbeit aber erst 1937 ausgeführt.<br />
1155 Hermann Tausch (1904-1983): Architekt, 1923-25 Studium bei Paul Thiersch an der<br />
Kunstgewerbeschule in <strong>Halle</strong>, 1934 wohl Umbau der evangelischen Kirche in Bad Dürrenberg in<br />
Zusammenarbeit mit Karl Müller (Blech-Müller). Vgl. SCHNEIDER 1992, S. 176, Fn. 108.; S. 187.;<br />
S. 268.; DOLGNER 1993, S. 551. Mitglied im BDA <strong>und</strong> in der Reichskammer der bildenden<br />
Künste, entwarf die Schulen in Bad Dürrenberg, Schkopau <strong>und</strong> Tollwitz, nach dem II. Weltkrieg<br />
machte er offene Honorarforderungen gegenüber der Stadt Bad Dürrenberg u. a. für die Schule,<br />
die Turnhalle <strong>und</strong> für einen Generalbebauungsplan geltend, Horst Völker, der Sohn Karl Völkers<br />
arbeitete 1948/49 in seinem Architekturbüro in Bad Dürrenberg.<br />
1156 LHASA, MER, Rep. C 48 II a Nr. 3210, Bd. 1, Schreiben des Gemeindevorstehers vom<br />
18.6.1931.