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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Durcharbeitung der Gemeinschaftsräume zeigt.“ 933 Zwei fünfgeschossige Bauten mit 100<br />

Südzimmern von je 22qm wurden im Osten durch einen zweigeschossigen<br />

Gemeinschafts- <strong>und</strong> Wirtschaftstrakt verb<strong>und</strong>en. An einen der beiden Wohnflügel fügte<br />

man einem separaten Baukörper an, in dem sich die Heizung, die Personalzimmer <strong>und</strong><br />

die Krankenstation befanden. Die Südfassaden bestechen durch ihre lichte Eleganz, die<br />

sich aus den großen raumhohen Fensteröffnungen ergibt (Abb. 83).<br />

Über die Farbigkeit ist nur wenig bekannt: So lag in den Wohnräumen graues <strong>und</strong> in den<br />

Gemeinschafts- <strong>und</strong> Wirtschaftsräume blaues bzw. rotes Linoleum. In den Farben Rot<br />

<strong>und</strong> Blau fasste man die R<strong>und</strong>stützen außen <strong>und</strong> innen. Für die Bäder <strong>und</strong> die<br />

Wirtschaftsräume verwendete man schwarz gesinterte Platten auf den Böden. Bei Otto<br />

Völckers heißt es: „Was unsere Bilder nicht wiedergeben können, das ist die<br />

außerordentlich feine <strong>und</strong> diskrete Farbgebung, die das konstruktive <strong>und</strong> räumliche<br />

Gefüge des Baues unaufdringlich in Erscheinung treten lässt.“ 934 Es ist davon<br />

auszugehen, dass auch hier die Farbgestaltung von Karl Völker stammte. Das Gebäude<br />

wurde in späterer Zeit stark verändert. Erst in den letzten Jahren bemühte man sich um<br />

eine teilweise Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbildes, so durch den<br />

Einbau neuer Fenster mit grauen Stahlrahmen.<br />

Beim parallel durchgeführten Wettbewerb für das Aschrott Wohlfahrtshaus in Kassel<br />

belegten Haesler <strong>und</strong> Völker Platz 2 hinter Karl Hermann Sichel <strong>und</strong> Waldemar Leers aus<br />

Kassel <strong>und</strong> vor Walter Gropius. Das Preisgericht bestimmte die beiden ersten Preisträger<br />

zu einem gemeinsamen Entwurf, der letztlich nicht ausgeführt wurde. 935<br />

1.3.5. Weitere Projekte<br />

In der zweiten Jahreshälfte 1928 arbeitete das Büro Otto Haeslers im Auftrag des<br />

Rathenower Bauvereins an einem Bebauungsplan für ein von der Stadt zur Verfügung<br />

gestelltes Gr<strong>und</strong>stück. 936 Vorbild war die Siedlung Georgsgarten in Celle. Es ist<br />

anzunehmen, dass der damals neue Mitarbeiter Karl Völker an der Detailentwicklung der<br />

Wohnanlage mitwirkte. Die dreigeschossige Zeilenbausiedlung mit eingeschossigen<br />

Ladenbauten wurde zwischen 1929 <strong>und</strong> 1931 errichtet (Abb. 84). Bei Haesler hieß es<br />

später dazu: „Diese Siedlung betrachte ich in ihrer gelockerten Bauart, in ihrem<br />

glücklichen, Licht <strong>und</strong> Sonne atmenden Ausdruck – der Stadtwald tritt hier bis dicht an<br />

den Ebertring heran – als eine meiner besten, <strong>und</strong> ich erfreue mich, rückschauend immer<br />

933 Baugilde, 1930, S. 113.<br />

934 VÖLCKERS 1932, S. 19.<br />

935 Vgl. OELKER 2002, S. 304 f.<br />

936 Siedlung am Friedrich-Ebert-Ring Rathenow, Friedrich-Ebert-Ring 11-56.

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