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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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177<br />

Aussage Rohkrähmers „daß die vielleicht größte kulturelle <strong>und</strong> künstlerische<br />

Auftragserteilung aller Zeiten über sie so zur Tagesordnung hinweggehen wird, als ob sie<br />

nie existiert hätten.“ 1081 Die Saale-Zeitung veröffentlichte eine Zuschrift von Gerhard<br />

Händler, der u.a. auf die Genehmigung der Präsentation durch die Reichskunstkammer<br />

verwies. Die Schriftleitung machte auf die ansonsten sehr differenzierten Würdigungen in<br />

der halleschen <strong>und</strong> der Dessauer Presse aufmerksam. Lediglich die MNZ hatte eine so<br />

radikal ablehnende Kritik veröffentlicht. 1082 Über die Beteiligung Völkers informierte die<br />

Saale-Zeitung wie folgt: „Das schönste, was von Karl Völker, dem man viel Platz<br />

eingeräumt hat, in der Ausstellung hängt, ist ein ‚Knabenbildnis’ 1083 , neben dem ein<br />

‚Stilleben mit Tiermasken’ thematisch wie kompositorisch besonders fesselt.“ 1084<br />

Inmitten dieser bedrohlichen <strong>und</strong> bedrohten Welt schien für viele Künstler <strong>und</strong><br />

Schriftsteller die Natur allein beständig zu sein. Auch im Schaffen Völkers überwiegen in<br />

den Folgejahren Stilleben <strong>und</strong> Landschaften. So aquarellierte er in den 1930er Jahren viel<br />

in der unmittelbaren Umgebung <strong>Halle</strong>s, in der leicht hügeligen Landschaft des Saaletales,<br />

die er häufig zwischen <strong>Halle</strong> <strong>und</strong> Wettin durchwanderte. Immer wieder sind es Ansichten<br />

der Landschaft mit den Dörfern <strong>und</strong> der Saale. Durch die gekonnte Wahl des<br />

Bildausschnitts erschließt Völker den Charme dieses w<strong>und</strong>ervollen Landstrichs.<br />

Spannungsvolle Kompositionen <strong>und</strong> atmosphärische Farbigkeiten zeichnen diese, häufig<br />

zudem eine große Ruhe <strong>und</strong> Ausgewogenheit ausstrahlenden Blätter aus. Oft war es die<br />

Gegend um Kröllwitz, die der Künstler aus immer neuen Perspektiven darstellte. Auch die<br />

Landschaften in der Umgebung seiner in dieser Zeit häufig wechselnden Arbeitsorte, hielt<br />

er im Bild fest. Stilleben mit Blumen, Obst <strong>und</strong> Gemüse auf Tüchern oder in Körben sind<br />

ein zweites bevorzugtes Thema in diesen Jahren. Dabei beschäftigte ihn immer wieder<br />

die Form im Großen <strong>und</strong> die Form des einzelnen Objekts <strong>und</strong> selbstverständlich die<br />

Farbigkeit.<br />

3.5. Gleichschaltung<br />

Völker nahm 1935 am Weihnachtsmarkt der Künstler in den Ausstellungsräumen der NS-<br />

Kulturgemeinde am Markt in <strong>Halle</strong> teil. Er zeigte dort ein Blumenstück. 1085<br />

Wie scharf auch die Ausstellungs-Kontrolle zunehmend wurde, zeigt ein R<strong>und</strong>schreiben<br />

an die Kunstvereine des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste vom<br />

1081 MNZ, Nr. 236 vom 9.10.1934.<br />

1082 SZ vom 16.10.1934.<br />

1083 Nicht eindeutig zuordenbar.<br />

1084 SZ, Nr. 235 vom 8.10.1934.<br />

1085 MNZ, Nr. 320 vom 7.12.1935.

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