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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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149<br />

seine Arbeit direkt mit Haesler, der gemeinsam mit Völker dann die Korrekturen<br />

vornahm. 908 Der Anteil Karl Völkers muss bedeutend gewesen sein, da er der Einzige ist,<br />

dessen Name bei einigen der Entwürfe überhaupt erwähnt wurde.<br />

Völker führte in Haeslers häufiger Abwesenheit das Büro. Ein „Selbstbildnis“ dieser Zeit<br />

zeigt ihn selbstbewusst im weißen Kittel des planenden <strong>und</strong> entwerfenden Architekten.<br />

1.3. Wettbewerbe<br />

Innerhalb kürzester Zeit avancierte Völker zum engsten Mitarbeiter Otto Haeslers, er<br />

wurde wie Simone Oelker schrieb, seine „künstlerische Hand“ 909 . Zunächst war Völker mit<br />

Feuereifer bei der Arbeit <strong>und</strong> obwohl er sich mit dem Thema Siedlung vorher nur im<br />

Zusammenhang mit Farbfassungen beschäftigt hatte, wirkte er jetzt an der Entwicklung<br />

von Gr<strong>und</strong>risslösungen <strong>und</strong> an deren Durcharbeitung mit. Er bezeichnete sie in einem der<br />

erhaltenen Briefe als die „reinsten Gedichte“. 910 Als Karl Völker im Büro anfing, wurde er<br />

unmittelbar in das Wettbewerbsprojekt für den Bebauungsplan Karlsruhe-Dammerstock<br />

<strong>und</strong> für die Versuchssiedlung Spandau-Haselhorst, bei denen der 15.10.1928 911 bzw. der<br />

4.12.1928 912 Einsendeschluss war, einbezogen.<br />

Anknüpfend an die erste Zeilenbau-Siedlung Georgsgarten in Celle machte Haesler den<br />

Siedlungsbau in den folgenden Jahren immer stärker unter der Ägide der<br />

„wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> sozialen durchdringung“ 913 zur Hauptbauaufgabe. Er entwickelte die<br />

Bauten gr<strong>und</strong>sätzlich aus klar strukturierten Wohnungsgr<strong>und</strong>rissen, wobei er wesentliche<br />

Elemente des Kabinensystems von Hilberseimer übernahm. 914<br />

1.3.1. Siedlung Dammerstock in Karlsruhe<br />

In seiner anfänglichen Begeisterung berichtete Karl Völker im ersten der erhaltenen Briefe<br />

an Elise Scheibe über das erst wenige Tage zuvor abgeschlossene große<br />

Wohnungsprojekt für Karlsruhe. 915 Otto Haesler war für den Wettbewerb Bebauungsplan<br />

Dammerstock als einer von acht auswärtigen Architekten eingeladen worden. 916 In der<br />

908<br />

SCHUMACHER 1982, S. 234.<br />

909<br />

OELKER 2002, S. 198.<br />

910<br />

StA Ce, NL KV, n. inv.<br />

911<br />

OELKER 2002, S. 296 f.<br />

912<br />

Ebd., S. 301 f.<br />

913<br />

HAESLER 1928, S. 247.<br />

914<br />

OELKER 2002, S. 78 f. Dort auch zu den Vorbildern dieses Systems.<br />

915<br />

StA Ce, NL KV, n.inv. Der Brief muss also kurz nach dem Einsendeschluss des Wettbewerbs<br />

am 15.10.1928 geschrieben worden sein.<br />

916<br />

FRANZEN 1993, S. 20.; Vgl. BAUEN 1997.

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