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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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118<br />

den Farben an Empore <strong>und</strong> den Bänken, stehen die kontrastierenden Deckenbilder. Adolf<br />

Müller beschrieb 1924 in „Die Scheuer“ 721 den Raum: „Dunkelgrün <strong>und</strong> leuchtendes<br />

Goldorange beherrschen den Raum. Die auseinanderstrebenden Farben werden<br />

harmonisch zusammengehalten durch das warme Gelb der Wände“.<br />

Bei den Renovierungsarbeiten 1991/92 wurden die Wandflächen in einem anderen<br />

Farbton 722 erneuert <strong>und</strong> damit der harmonische Eindruck des Raumes zerstört.<br />

4.3. Kirche St. Georg in Gimritz<br />

Eine umfängliche Arbeit für die Gebrüder Völker war die Neugestaltung des Innenraumes<br />

der Kirche in Gimritz (Abb. 60).<br />

Der neoromanische Bruchsteinbau wurde, nach der Überarbeitung des ersten<br />

Bauentwurfes des preußischen Baukondukteurs Schulze von 1843, durch den<br />

Regierungsbaumeister Friedrich August Ritter im Jahr 1847 errichtet. Die<br />

Innenausstattung der Kirche stammt fast vollständig aus der Erbauungszeit. Der<br />

Altarschrein ist aus der Zeit um 1500 <strong>und</strong> enthält in einer nachträglichen<br />

Zusammenstellung die Figuren Johannes <strong>und</strong> Hieronymus. 723<br />

Eine Akte zur Kirche im Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologie gibt zu den<br />

Veränderungen im Innenraum im Jahr 1925 detailliert Auskunft. Am 21.2.1925 vermerkte<br />

Baurat Ohle ein Telefonat mit dem Pfarrer Reinert aus Brachwitz über eine neue<br />

Ausmalung. In einer handschriftlichen Randbemerkung dokumentierte er die örtliche<br />

Verhandlung <strong>und</strong> verwies darauf, dass Völker Skizzen <strong>und</strong> Kostenanschläge machen<br />

wird. Die Restaurierung des Altars gab man in die Hände des zum Amt gehörenden<br />

Restaurators Leusch. In einem Schreiben vom 30.7.1925 an den Pfarrer versprach Ohle<br />

die Fertigstellung des Altars zum gewünschten Termin. Weiter heißt es: “Ich freue mich,<br />

daß Sie Herrn Völker mit der Ausmalung der Altarnische betrauen wollen. Ich bin<br />

überzeugt, daß etwas künstlerisch Einwandfreies <strong>und</strong> in jeder Weise Befriedigendes<br />

geschaffen wird.“ 724 Dieser Brief kreuzte sich mit dem des Pfarrers vom 29.7. in dem<br />

dieser mitteilte, dass die Einweihung der Kirche am 30.8. stattfinden soll. „Betr. der<br />

Fenster in d. Altarnische haben wir gedacht, auch Herrn Völker zu beauftragen, dann wird<br />

doch am besten etwas künstlerisch einheitliches geschaffen, da er die Nische selbst<br />

ausmalt. Fenster werden schon gestiftet". 725 Am 24.8.1925 wurde dem Konservator die<br />

Verschiebung der Einweihung um 14 Tage mitgeteilt. Weiter hieß es: “Bange bin ich um<br />

721<br />

Blätter für Heimatforschung <strong>und</strong> heimatliches Leben, 1924, H. 9 <strong>und</strong> H. 10.<br />

722<br />

Die Wände wurden grün gefasst.<br />

723<br />

DEHIO SACHSEN-ANHALT II 1999, S. 205.<br />

724<br />

LDA, AA 104, Kirche Gimritz.<br />

725 Ebd.

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