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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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3.7.6. Kirche St. Laurentius in Oberteutschenthal<br />

Anfang September 1936 fragte der Hilfsprediger Reggelin beim Provinzialkonservator<br />

Giesau wegen einer Renovierung der Kirche St. Laurentius in Oberteutschenthal 1134 an<br />

<strong>und</strong> bat um Nennung eines Kirchenmalers. Unter dem 29.10.1936 empfahl Giesau, die<br />

erst in letzter Zeit fertig gewordenen Ausmalungen der Kirchen in Alberstedt,<br />

Oberröblingen, Hornburg <strong>und</strong> „evtl. auch die eben fertiggestellte Ausmalung der Kirche in<br />

Holleben, welche besonders gut geworden ist“ 1135 anzusehen. Er wies auf die<br />

Kirchenmaler Leweke (Oberröblingen) <strong>und</strong> Dubbick (Hornburg) hin, aber wohl bewusst<br />

nicht ausdrücklich auf Völker, obwohl die Ausmalungen in Alberstedt <strong>und</strong> in Holleben von<br />

ihm stammten.<br />

Die evangelische Kirche St. Laurentius in Oberteutschenthal, ein langgestreckter<br />

Rechteckbau mit quadratischem Westturm, stammt im Kern aus dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

das Schiff in Teilen von 1617. Die Holztonne im Innenraum <strong>und</strong> die Hufeisenempore sind<br />

wohl aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert. Umgebaut <strong>und</strong> verlängert wurde das Gebäude um<br />

1750/60. Zwischen Mai <strong>und</strong> Oktober 1937 wurde die Kirche neu ausgemalt. Die drei<br />

Deckengemälde: Gebet auf dem Ölberg, Bergpredigt <strong>und</strong> Vertreibung aus dem Tempel<br />

stammen von Fritz Leweke, die fünf ergänzten Emporenfelder mit Darstellungen der<br />

Evangelisten <strong>und</strong> ihrer Attribute <strong>und</strong> mit dem Hinweis auf das Jahr der „Erneuerung“<br />

dagegen von Karl Völker. Der expressive Duktus der Landschaften widerspiegelt<br />

durchaus die Kargheit der leicht hügeligen Umgebung des Ortes mit der vom Kalibergbau<br />

stark geprägten <strong>und</strong> überformten Landschaft. Form <strong>und</strong> Detailausbildung der Flügel bei<br />

Engel, Adler, Stier <strong>und</strong> Löwe sowie der sechszackige Stern mit seinem Strahlenmeer<br />

finden sich ebenso bei anderen Arbeiten des Künstlers, in Holleben <strong>und</strong> schon viel früher<br />

auch in Schmirma. Völker legte vermutlich auch die Malereien von 1667 an den Emporen<br />

mit frei. Dargestellt sind auf den zwanzig Feldern die Lebensgeschichte <strong>und</strong> die Passion<br />

Christi.<br />

3.7.7. Kirche St. Cyriakus <strong>und</strong> Nicolai in Schwenda<br />

Das nächste größere Projekt führte Karl Völker nach Schwenda. 1136 Die evangelische<br />

Kirche St. Cyriakus <strong>und</strong> Nicolai ist ein barocker Zentralbau über Oktogon mit westlichem<br />

<strong>und</strong> östlichem Annex. Sie wurde 1736/37 nach Plänen des Stolbergischen Baumeisters<br />

1134 Landkreis Saalekreis. Oberteutschenthal <strong>und</strong> Unterteutschenthal wurden später zum Ort<br />

Teutschenthal zusammengeführt. DEHIO SACHSEN-ANHALT II 1999, S. 814 f. Darin Hinweise<br />

auf die Deckenbilder von Fritz Leweke <strong>und</strong> die Arbeit von Karl Völker an den Emporen.<br />

1135 LDA, AA 304, Kirche Oberteutschenthal.<br />

1136 Landkreis Sansfeld-Südharz.

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