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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Mitgliedern diesem Werk einen Hauptplatz einräumen konnten. Der Artikel endete mit<br />

dem Aufruf: „Bürger, wahre deine heiligsten Güter! Michel, wache endlich auf.“ 607<br />

Ein Beitrag der Saale-Zeitung wies auf verschiedene Kinderbildnisse Völkers hin.<br />

Eindeutig der Ausstellung zuzuschreiben ist das Bild seines Sohnes „Horst“ (Abb. 44).<br />

Völker setzte darauf mit verschiedenen stark farbigen Flächen auf kräftige Kontraste. Auf<br />

einer sehr hellen Tischplatte steht ein dunkler Spielzeugelefant, davor ein roter<br />

Holzwagen <strong>und</strong> farbige Bauklötzchen. Dahinter sieht man den blonden Sohn des Malers<br />

in einem hellen Pullover vor einer fast schwarzen Wand. Im Gegensatz zu Völkers<br />

bisherigen Arbeiten, die wesentlich auf den Gestus der Figuren setzten, bei einer starken<br />

Verallgemeinerung der Köpfe <strong>und</strong> Gesichter, überrascht der Künstler hier mit der<br />

Genauigkeit des Porträtierten <strong>und</strong> der dargestellten Spielsachen in einem neusachlichen<br />

Stil. Fotografien aus dieser Zeit zeigen den Sohn Horst mit dem Spielzeug – Elefant <strong>und</strong><br />

Wagen. Den Elefant setzte Völker auch auf Zeichnungen der Zeit ins Bild <strong>und</strong> er zierte<br />

auch die etwa zeitgleich entstandene Treppenausmalung im Neubau „Forsterhof“. In die<br />

Zeit 1921/22 fielen auch Völkers Anfänge der Beschäftigung mit farbiger Architektur.<br />

Erwähnt wurde auf der Hallischen Kunstschau auch ein von Völker bemalter<br />

Familienschrein mit Intarsien des Tischlers Schaaf. Vermutlich handelte es sich dabei um<br />

den für Elise Scheibe gefertigten Wandschrank, der lediglich durch Fotos bekannt ist <strong>und</strong><br />

mittig einen Lebensbaum vor Landschaft mit See zeigt. Die beiden Flügelaußenseiten<br />

waren jeweils mit einem steilen Felsen bemalt, an dem sich eine steile Treppe hochwand<br />

<strong>und</strong> auf dem Menschen <strong>und</strong> Häuser zu sehen waren.<br />

3.2.2. Grafik-Ausstellung Hallische Künstlergruppe 1923<br />

Ostersonntag 1923 wurde die Grafik-Ausstellung der Hallischen Künstlergruppe in der<br />

ehemaligen Garnisonkirche am Domplatz eröffnet. Die Presse unterrichtete darüber, dass<br />

es diese Künstler erreicht hatten, die Räume fortan ständig für Ausstellungen nutzen zu<br />

können. 608 In der damaligen Zeit war dies ein bedeutsamer Schritt, da kaum Möglichkeiten<br />

zur Präsentation von Kunst zur Verfügung standen. Als Ausstellungsteilnehmer wurden<br />

genannt: der in Berlin lebende Magdeburger Max Dungert 609 , Moritz Melzer <strong>und</strong> Zierath<br />

aus Berlin, Johannes Sack aus Eisleben <strong>und</strong> die in <strong>Halle</strong> ansässigen Otto Fischer-<br />

Lamberg, Richard Horn, Paul Pabst, Alfred Gellhorn <strong>und</strong> Karl Völker. Die kommunistische<br />

607 HZ, Nr. 512 vom 31.10.1922.<br />

608 DW, Nr. 15 vom 8.4.1923.<br />

609 Dungert <strong>und</strong> Gellhorn waren befre<strong>und</strong>et. Max Dungert nahm 1925 die Ausmalung des<br />

Aluminiumraumes vor, der auf der ‚Jahresschau deutscher Arbeit Dresden 1925’ von Knauthe <strong>und</strong><br />

Gellhorn präsentiert wurde. Vgl. SCHARFE 1979, Bd. 1, S. 50 f.; Bd. 3, Abb. 94, 95.

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