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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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178<br />

5.12.1935. 1086 Die früher erteilte „generelle Genehmigung für Kunst – Ausstellungen“<br />

wurde aufgehoben. 1087 Veranstaltungen mussten nunmehr über den zuständigen<br />

Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste mit Anmeldeformular beantragt<br />

werden. Die Reichskammer ließ sich die erschienenen Kataloge <strong>und</strong>/oder Listen der<br />

ausstellenden Künstler in dreifacher Ausfertigung über die einzelnen Landesleitungen<br />

zustellen. Jeweils für das Geschäftsjahresende wurde ein Bericht über die Tätigkeit der<br />

Kunstvereine erwartet.<br />

Am 20.2.1936 wurde dann Hermann Schiebel 1088 als neuer Leiter des <strong>Halle</strong>schen<br />

Kunstvereins <strong>und</strong> des Kunstgewerbevereins gewählt. 1089 Es entstand eine<br />

Arbeitsgemeinschaft aus Hallischem Kunstverein, Kunstgewerbeverein <strong>und</strong> der NS-<br />

Kulturgemeinde <strong>und</strong> ihrem Kunstring. Stellvertreter Schiebels wurde der Gaureferent der<br />

NS-Kulturgemeinde Dr. Herbert Koch. Die Saale-Zeitung informierte über die<br />

Versammlung unter dem <strong>Titel</strong> „Zentralisierung des Kunstlebens“ 1090 , eine Umschreibung<br />

der Gleichschaltung künstlerischen Lebens. Gleichschaltung propagierte man damals als<br />

Fortschritt im Sinne der geeinten Nation.<br />

Felix Weise, selbst langjähriger Vorsitzender des Kunstvereins, trat am 4.3.1936 ohne<br />

nähere Darlegung der Gründe gemeinsam mit seiner Frau aus dem Verein aus. 1091 Im Juli<br />

desselben Jahres wurde Elise Scheibe zur Beitragszahlung aufgefordert. Sie teilte mit,<br />

bereits im Frühjahr ihren Austritt erklärt zu haben. Über die Gründe kann nur spekuliert<br />

werden, allerdings häufen sich zu diesem Zeitpunkt die Austritte aus dem Verein, die<br />

vielleicht ein stiller Protest gegen Vorstand, Zusammenschluss <strong>und</strong> politische Ausrichtung<br />

waren.<br />

Nach der Reichstagswahl im März 1936 titelten die Hallischen Nachrichten: 99 v.H. der<br />

Stimmen für den Führer. 1092 Auf der Jahrestagung der Reichskulturkammer Ende 1936<br />

konnte der Reichsminister Dr. Goebbels das Fazit ziehen: „Heute steht der Künstler<br />

wieder mitten im Volke <strong>und</strong> arbeitet mit an den großen Aufgaben des Aufbaues der<br />

Nation. Überall hat sich nun die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß es nicht Sinn <strong>und</strong> Zweck<br />

1086<br />

StAH, Vereine, Nr. 168, 1936-1937.<br />

1087<br />

Ebd.<br />

1088<br />

Hermann Schiebel (1896-1973): Ausbildung als Maler <strong>und</strong> Lackierer, drei Semester<br />

Kunstgewerbeschule in <strong>Halle</strong>, Kriegsdienst I. Weltkrieg, drei Semester Kunstgeschichte <strong>und</strong><br />

Pädagogik an der Leipziger <strong>Universität</strong>, ab 1920 Lehrer in Bitterfeld, Kreiskulturwart <strong>und</strong> Obmann<br />

der NS Kulturgemeinde Bitterfeld, 1934-1945 Direktor der Handwerkerschule Burg Giebichenstein<br />

<strong>und</strong> ab 1936 auch zeitweise Leitung des städtischen Museums Moritzburg, ab 1951 Lehrertätigkeit<br />

in Bremerhaven. Vgl. StAH FA 4292.<br />

1089<br />

StAH, Vereine, Nr. 168, 1936-1937. Bericht zur Mitgliederversammlung vom 20.2.1936.<br />

1090 SZ vom 21.2.1936.<br />

1091 StAH, Vereine, Nr. 168, 1936-1937.<br />

1092 HN, Nr. 76 vom 30.3.1936.

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