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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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64<br />

Künstlergruppe im gewerkschaftlich organisierten, über das ganze Reich sich<br />

ausdehnenden ‚Reichsverband bildender Künstler’ auf“. 419<br />

Über die Ausstellung im Dezember 1925 in der Garnisonkirche wurde bereits als<br />

Ausstellungsgemeinschaft bildender Künstler berichtet <strong>und</strong> keine der verschiedenen<br />

Künstlergruppen <strong>Halle</strong>s mehr genannt. Möglicherweise hatte sich die Hallische<br />

Künstlergruppe zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelöst <strong>und</strong> war dem zunächst als<br />

„Wirtschaftsverband bildender Künstler <strong>Halle</strong>/Saale“ gegründeten Verein beigetreten.<br />

Dieser bestand seit November 1922 <strong>und</strong> war am 19.4.1923 in das Vereinsregister<br />

eingetragen worden. 420 Zum Vorstand gehörten zunächst Paul Horn, Alfred Gellhorn <strong>und</strong><br />

Clemens Vaccano unter Vorsitz von Otto Fischer-Lamberg. 1928 wurde dann Richard<br />

Horn als Vorstandsmitglied gewählt, der gleichzeitig den Vorsitz übernahm. Im selben<br />

Jahre benannte sich der Verein in „Reichsverband bildender Künstler Deutschlands,<br />

Bezirksgruppe <strong>Halle</strong> e.V.“ um. 421<br />

1926 verließ Alfred Gellhorn als erster der Gruppe die Stadt <strong>Halle</strong> endgültig <strong>und</strong> zog<br />

zunächst nach Berlin zurück. Schon im Dezember 1923 hatte er in einem Brief eine erste<br />

kritische Bilanz seiner Arbeit in <strong>Halle</strong> gezogen: „Ich ziehe aus der Summe der<br />

Widerstände gegen meine Arbeit, beim Bürohaus 422 , bei Markt 6 423 <strong>und</strong> jetzt wieder, die<br />

Konsequenz, meiner Wege zu gehen. Wir haben in Berlin genug zu tun.“ 424 Vor allem war<br />

es die Ablehnung der eigens für den Riebeckplatz entworfenen OLEX- Tankstelle durch<br />

die hallesche Baupolizei, die Gellhorn so verärgerte. 425 Was ihn letztlich bewog, noch bis<br />

1926 zu bleiben, ist nicht bekannt. Karl Völker ging zwei Jahre später, 1928, nach Celle,<br />

da sich dort bessere Arbeitsmöglichkeiten für ihn boten. Als er 1932 zurückkehrte,<br />

siedelte <strong>Martin</strong> Knauthe gerade in die Sowjetunion über. Paul Horn verließ die Stadt etwa<br />

1934 <strong>und</strong> zog nach Greifswald.<br />

419<br />

HORN 1981, S. 38 f.<br />

420<br />

LHASA, MER, Rep. C 129 AG <strong>Halle</strong>, 1406, Bl. 13 RS.<br />

421<br />

Ebd., Bl. 26.<br />

422<br />

Vgl. SCHARFE 1979, Bd. 1, S. 34-37. Gemeint ist hier das Bürohaus Forsterhof.<br />

423<br />

Ebd., S. 40 f. Für den modernen Umbau einer neogotischen Fassade an einem<br />

Renaissancehaus musste zunächst ein 1:1 Modell gebaut werden, bevor eine Genehmigung erteilt<br />

wurde.<br />

424<br />

StAH, FA 11111, Alfred Gellhorn.<br />

425<br />

Ebd., Brief vom 9.12.1923.; Vgl. SCHARFE 1979, Bd. 1, S. 42 f.; HERRMANN 1999, S. 126.

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