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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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künstlerische Arbeit erlaubt hätten. Thiersch ließ sich allerdings bei den Berufungen der<br />

Mitarbeiter wesentlich von den Empfehlungen Bruno Pauls leiten, der ihm Gustav<br />

Weidanz 340 , Erwin Hahs 341 <strong>und</strong> Karl Müller 342 vermittelte. 343 Weiteres Personal waren<br />

ehemalige Schülerinnen der eigenen Werkstätten, wie Friedel Thomas 344 , Johanna<br />

Schütz-Wolff 345 <strong>und</strong> Klara Maria Kuthe 346 . Nach Katja Schneiders Auffassung verfolgte<br />

Thiersch damit eine ganz gezielte Berufungspolitik. Er orientierte auf junge Menschen, die<br />

gerade erst ihre Ausbildung absolviert <strong>und</strong> „noch keinen ausgeprägt persönlichen Stil<br />

entwickelt“ hatten, denn sie waren geeignet „sich einer Gemeinschaft einzufügen.“ 347 Vor<br />

diesem Hintergr<strong>und</strong> schieden die Mitglieder der Hallischen Künstlergruppe, die sich<br />

zunehmend auch politisch engagierten, aus.<br />

Paul Thiersch versuchte, was sicherlich zu Verstimmungen zwischen den Künstlern<br />

führte, auf die Zusammensetzung des Hallischen Künstlerrates Einfluss zu nehmen. Er<br />

340 Gustav Weidanz (1889-1970): geboren in Hamburg, 1905-1908 Lehre im Ziseleurhandwerk,<br />

1908-1910 Studium an der Kunstgewerbeschule in Hamburg, 1911-1916 Studium an der<br />

Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin, ab 1.10.1916 Leitung der Fachklasse für<br />

Plastik in Stein, Holz <strong>und</strong> Metall an der Handwerkerschule <strong>Halle</strong>, 1933 Übernahme der Werkstatt<br />

für Porzellan <strong>und</strong> Ofenkeramik, 1958 pensioniert, 1970 in <strong>Halle</strong> gestorben. Vgl. SCHNEIDER 1992,<br />

S. 482 f.<br />

341 Erwin Hahs (1887-1970): 1887 in Berlin geboren, 1905-07 Lehre als Dekorationsmaler in Berlin,<br />

1908-1914 Studium an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin, 1915-1918<br />

Kriegsdienst, 1919 Mitglied der „Novembergruppe“ <strong>und</strong> des „Arbeitsrats für Kunst“ Berlin, 1919-<br />

1933 Leitung der Fachklasse für Malerei <strong>und</strong> Graphik an der Handwerkerschule <strong>Halle</strong>, 1933<br />

Entlassung aus dem Lehramt, 1933-1937 freischaffend in <strong>Halle</strong>, 1938-1940 Gemälderestaurator<br />

auf Schloss Weinberg bei Linz, 1942-45 Kunsterzieher am Winckelmann-Gymnasium in Stendal,<br />

1946-1952 Leitung einer Malklasse an der Kunstschule Burg Giebichenstein, 1956 Übersiedlung<br />

nach Zernsdorf, 1970 ebd. verstorben. Vgl. SCHNEIDER 1992, S. 461 f.; Zur unterschiedlichen<br />

Schreibweise des Namens siehe Fn. 313.<br />

342 Karl Müller (1888-1972): 1888 in Berlin geboren, 1903-1907 Lehre als Ziseleur, 1907-1909<br />

Arbeit bei dem Bildhauer <strong>und</strong> Ziseleur Otto Rohloff, 1909-1915 Studium an der Unterrichtsanstalt<br />

des Kunstgewerbemuseums Berlin, 1915-1918 Kriegsdienst, 1919-1920 Meisterschüler bei Hugo<br />

Lederer an der Akademie der Künste Berlin, 1920-1922 freiberuflich, 1923-1958 Leitung der<br />

Metallwerkstatt an der Kunstgewerbeschule in <strong>Halle</strong>, 1958 Emeritierung, 1972 in <strong>Halle</strong> gestorben.<br />

Vgl. SCHNEIDER 1992, S. 468 f.<br />

343 SCHNEIDER 1992, S. 107.<br />

344 Friedel Thomas (1895-1956): 1895 in Gnesen geboren, 1916-1920 Besuch der<br />

Handwerkerschule <strong>Halle</strong>, 1920/21 Assistentin von Anna Simons in München, 1922-1930 Leitung<br />

der Buchdruckerei an der Kunstgewerbeschule <strong>Halle</strong>, 1950-1956 Unterricht an der Kunstschule<br />

Burg Giebichenstein, 1956 in <strong>Halle</strong> verstorben. Vgl. SCHNEIDER 1992, S. 481.<br />

345 Johanna Schütz-Wolff (1896-1965): 1896 in <strong>Halle</strong> geboren, 1915-1918 Studium an der<br />

Handwerkerschule <strong>Halle</strong>, 1918/19 Studium an der Kunstgewerbeschule in München, 1920-1925<br />

Einrichtung <strong>und</strong> Leitung der Textilwerkstatt an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein,<br />

1925-1940 wohnhaft in Schwabendorf bei Marburg/Lahn, 1940 Übersiedlung nach Hamburg, 1941-<br />

47 in Ried/Oberbayern, ab 1947 wieder in Hamburg, ab 1954 in Söcking am Starnberger See.<br />

346 Klara Maria Kuthe (1894-1981): 1894 geboren in Aschersleben, 1915-1918 Ausbildung an der<br />

Handwerkerschule <strong>Halle</strong>, 1918-1919 Studium bei Johannes Itten an der Ittenschule in Wien, 1919-<br />

1920 Assistentin in der Emailwerkstatt der Kunstgewerbeschule <strong>Halle</strong> bei Maria Likarz, 1921-1925<br />

Leitung der Emailwerkstatt, 1925 Heirat <strong>und</strong> Übersiedlung nach Salzburg, 1981 ebd. gestorben.<br />

347 SCHNEIDER 1992, S. 107.

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