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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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185<br />

Niederholzhausen <strong>und</strong> die Restaurierung eines Renaissancealtars den „z.Zt. wenig<br />

beschäftigte(n) Kirchenmaler Karl Völker, <strong>Halle</strong>“. 1124 Daraus ergab sich wohl kein Auftrag<br />

für den Künstler. Wie schlecht es Völkers finanziell in dieser Zeit ging, verdeutlicht eine<br />

Geldanweisung des Provinzialkonservators vom 10.3.1936: „Der in wirtschaftlicher<br />

Notlage befindliche Kirchenmaler Karl Völker, <strong>Halle</strong>, ist mit Arbeiten für die malerische<br />

Ausgestaltung der Kirche in Abberode beschäftigt. Herrn Völker ist es nicht möglich, die<br />

für die Vorbereitungen erforderlichen Kosten aufzubringen, umsoweniger da noch nicht<br />

feststeht, ob die Ausführung des Planes erfolgen wird. Ich habe deshalb Herrn Völker<br />

einen Zuschuss aus dem Fond zur Unterstützung notleidender Künstler einen Betrag von<br />

20RM zugesichert.“ 1125 Erst zwei Jahre später erhielt Karl Völker in Abberode einen<br />

Auftrag.<br />

3.7.5. Kirche St. Georg in Kelbra<br />

Noch während er in der 1. Jahreshälfte 1936 in Mäbendorf beschäftigt war, hatte er im<br />

Auftrag der evangelischen Gemeinde St. Georg in Kelbra 1126 die Kirche des 1251<br />

gestifteten Zisterzienser-Nonnenklosters besichtigt <strong>und</strong> den Bau aufgemessen. Er wandte<br />

sich dann an einen Mitarbeiter Giesaus, mit der Bitte um einige Abzüge der erst in<br />

jüngster Zeit entstandenen Fotografien 1127 , da er mit ihnen unmittelbar am Entwurf<br />

arbeiten wolle. Die Gemeinde schickte später Völkers Farbskizze <strong>und</strong> verschiedene<br />

Kostenanschläge an den Konservator zur Genehmigung. Für diesen war es wohl<br />

zwischenzeitlich schwieriger geworden, Völker zu beschäftigen oder auch nur zu<br />

empfehlen. In den Akten 1128 fand sich ein ausführlicher Brief, in dem der Kirchenmaler<br />

namentlich nicht einmal genannt wurde. Die erbetene finanzielle Beihilfe konnte der<br />

Gemeinde wegen der Unbestimmtheit der zu erwartenden Mittel nicht in Aussicht gestellt<br />

werden. Ein späterer Aktenvermerk gab Auskunft über ein Treffen vor Ort am 19.2.1937:<br />

„Herr Oberpfarrer Greiner wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Übertragung der<br />

Anleitung für die Ausmalung der Kirche an Herrn Karl Völker die Beteiligung des<br />

Provinzial Konservators ausschließen würde. Sollte der G.K.R. darauf beharren, die<br />

Arbeiten durch Herrn K.Völker ausführen zu lassen, müsse er selbst die Verantwortung<br />

übernehmen <strong>und</strong> könne auf keine Unterstützung seitens der staatlichen Behörde rechnen.<br />

Sollte sich dagegen der G.K.R. entschließen, einen anderen Kirchenmaler hinzuzuziehen,<br />

würde empfohlen, eine entsprechende Anschrift von der Landesleitung der Reichsk. ... zu<br />

1124<br />

LDA, AA 303, Kirche Niederholzhausen.<br />

1125<br />

LDA, AA 3, Kirche Abberode.<br />

1126<br />

DEHIO SACHSEN-ANHALT II 1999, S. 349 f. Landkreis Sangerhausen.<br />

1127<br />

LDA, AA 212, Kirche Kelbra.<br />

1128<br />

Ebd., Brief vom 10.2.37 des Konservators an den Oberpfarrer.

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