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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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ist auf einem kleinen Plakat packend, für den Anstrich ganzer Häuser unmöglich.“ Das<br />

farbige Marktplatzprojekt wurde nicht verwirklicht.<br />

6.3.4. Siedlung Georgsgarten in Celle<br />

Als zweites Projekt der Volkshilfe e.G.m.b.H. entstand nach einem Entwurf Otto Haeslers<br />

in den Jahren 1926/27 die Siedlung Georgsgarten. Der in Zeilenbauweise errichtete<br />

Komplex besteht aus sechs 80m langen <strong>und</strong> 10m tiefen dreigeschossigen<br />

Flachdachbauten, denen teilweise eingeschossige Bauten an der Hauptstraße vorgelagert<br />

waren mit unterschiedlichen Nutzungen als Bücherei, Leseraum, Kaffee, Bäckerei <strong>und</strong><br />

Konditorei, Geschäft, Kindergarten, zentrale Waschküche, Heizungsanlage. 868 Für die<br />

farbige Gestaltung wurde wiederum Karl Völker herangezogen. Da sich die Siedlung<br />

heute nicht mehr im historischen Erscheinungsbild präsentiert, ist man auch hier auf<br />

schriftliche Überlieferungen <strong>und</strong> eine kolorierte Abbildung angewiesen. 869 Sie erschien in<br />

der in München 1928 veröffentlichten Schrift von Albert Gut „Der Wohnungsbau in<br />

Deutschland nach dem Weltkriege“ <strong>und</strong> zeigt die Häuserzeile I von Osten (Abb. 72). Der<br />

Fondton der Fassade erscheint in einem gelblichen Ton, von dem sich die Erker in ihrer<br />

Zweifarbigkeit in weiß <strong>und</strong> den Schmalseiten blassviolett abheben. Die Fensterrahmen<br />

erhielten in den Treppenhäusern unterschiedliche Farben. Der Öffnungsflügel des<br />

Fensters wurde rot, der Rest blau gestrichen. Die Fenster der Wohnungen sind auf der<br />

Lithographie in einem Gelbockerton dargestellt. Fotos der Zeilen II <strong>und</strong> III veröffentlichte<br />

die Bauwelt 1926, aus den Bildunterschriften kann man weitere Hinweise zur Farbigkeit<br />

entnehmen. 870 So heißt es da: Westseite – Gr<strong>und</strong>: grauer Putz, Treppenhaus weiß,<br />

Eingang rot, Laibungen <strong>und</strong> Zinkabdeckungen schwarz, eiserne Türen grün <strong>und</strong> für die<br />

Ostseite – Putz grau, Fensterrahmen gelb, Fensterflügel rot. 871 Über die farbige Fassung<br />

der Innenräume heißt es: Die Treppenhäuser waren an der Decke <strong>und</strong> den Wänden gelb,<br />

die Fenster rot <strong>und</strong> das Treppengeländer blau gestrichen. In den Innenräumen der<br />

Wohnungen waren, wie im Treppenhaus, Decken <strong>und</strong> Wände in einer Farbe zu fassen<br />

<strong>und</strong> Heizkörper, Rohre, Türzargen <strong>und</strong> Türen farbig hervorzuheben. Die einzelnen<br />

Zimmer der Wohnungen sollten dabei unterschiedliche Farben erhalten. So hob sich vom<br />

grünen Anstrich des Wohnraumes deutlich der aluminiumfarbene Heizkörper mit den<br />

blauen <strong>und</strong> roten, den Funktionen entsprechenden Rohren ab. Die Fußleisten <strong>und</strong><br />

Türzargen strich man schwarz <strong>und</strong> die Türen fasste man dazu in grau.<br />

868 Vgl. OELKER 2002, S. 69-86, S. 291 f. Celle, St. Georgsgarten Block I-VI.<br />

869 Vgl. BW 1926, H. 45, S. 25-30. Zeitgemäße Möblierung einer Kleinwohnung, Architekt Gillmann,<br />

Celle, in: StHE, 1929, 51./52. W., S. 806 f.; GUT 1928, Taf. III.<br />

870 BW, 1926, H. 45, S. 25-30.<br />

871 BW, 1926, H. 45, S. 26-27.

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