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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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50<br />

Kurt Völker. Dieselben drei Künstler waren auch die Preisträger eines Verkehrsbuches. 312<br />

Von den Entwürfen ist nichts erhalten geblieben.<br />

Völker beteiligte sich in der 1. Hälfte 1920 noch an dem Wettbewerb für die Ausmalung<br />

der <strong>Martin</strong>- <strong>und</strong> der Talamtschule. Insgesamt gingen für die Aulen 13 Entwürfe ein, die<br />

von einem Preisgericht aus den Malern Cäsar Klein <strong>und</strong> Erwin Hahs 313 , Dr. Ernst Gall,<br />

dem Stadtbaurat Wilhelm Jost <strong>und</strong> dem Architekten <strong>Martin</strong> Knauthe am 21.4.1920<br />

bewertet wurden. 314 Völker erhielt für den Beitrag „Neues Land <strong>und</strong> Sonnenstrahl“ 315 für<br />

die <strong>Martin</strong>schule 316 den 2. Preis. Der 1. Preis ging an Werner Lude für die Arbeit unter<br />

dem Kennwort „Kosmos“. 317 Alle Entwürfe stellte man in der Kunstgewerbeschule zur<br />

Besichtigung aus. Die Jury gab zwar die Empfehlung, noch einmal zwischen den beiden<br />

Preisträgern einen Ausscheid durchzuführen, im August 1920 beschloss die<br />

Stadtverordneten-Versammlung dann aber die Umsetzung des erstplazierten Bildes. 318<br />

1.4.4. Architekturwettbewerb Volkshaus<br />

Als weitere Künstlernotstandsarbeit schlug der Magistrat einen Architekturwettbewerb<br />

zum Thema Volkshaus vor. In der Stadtverordnetenversammlung diskutierte man darüber<br />

kontrovers. 319 Der Haushaltsausschuss empfahl die Ablehnung <strong>und</strong> schlug stattdessen<br />

einen anderen Wettbewerb, ohne Nennung eines Themas vor. Knauthe setzte sich als<br />

Stadtverordneter vehement für den Volkshausplan ein, da das Gebäude mit seinen<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> Trägern Bildung vermitteln <strong>und</strong> zugleich dem Sport <strong>und</strong> der Erholung<br />

dienen sollte. Er verglich die Bedeutung des Volkshauses mit der der Kirchen im<br />

Mittelalter. 320 Stadtrat Jost sah den Wettbewerb zwar lediglich als ideelle, aber dennoch<br />

künstlerisch wertvolle Aufgabe an. Der Antrag wurde letztlich angenommen <strong>und</strong> ohne<br />

Aussicht auf Umsetzung der Ergebnisse durchgeführt.<br />

Auf den historischen Kontext <strong>und</strong> die Vorläufer, beginnend mit den utopischen Ideen der<br />

Sozialisten Owen, Fourier <strong>und</strong> Cabet bis hin zu den Gewerkschafts- <strong>und</strong> Volkshausbauten<br />

aus der Zeit um <strong>und</strong> nach 1900, die wesentlich mit dem Arbeiterbildungswesen verb<strong>und</strong>en<br />

waren, die Gartenstadtbewegung mit den zentralen gesellschaftlichen Bauten <strong>und</strong> die<br />

312<br />

1. Preis: Richard Horn.; 2. Preis: Kurt Völker.; 3. Preis: Karl Völker.<br />

313<br />

Für die Schreibweise des Namens wurde durchweg die heute gebräuchliche Form gewählt. Der<br />

Zeitungsbeitrag nennt 1920 den Maler Haß. In den Folgejahren sind verschiedene<br />

Namensschreibungen für den Künstler gebräuchlich: Haß, Hass, Hahs.<br />

314<br />

HN, Nr. 81 vom 22.4.1920.<br />

315<br />

Der Entwurf ist nicht erhalten.<br />

316<br />

Heute: <strong>Halle</strong>, Berufsbildende Schulen IV, Charlottenstraße 15.<br />

317<br />

Abb. in: BERTLING 2003, S. 104.<br />

318<br />

HN, Nr. 176 vom 13.8.1920; StAH, Büro VII, Abt.IV, Nr. 3, Bd.7.<br />

319 SZ, Nr. 249 vom 1.6.1920.<br />

320 Ebd.

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