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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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122<br />

Personen. 741 Auf dem Programm standen u. a. Goethes „Iphigenie“, Hauptmanns „Rose<br />

Bernd“ <strong>und</strong> Ibsens „Stützen der Gesellschaft“. 742 Die Presse meldete im Januar 1921:<br />

“Das für <strong>Halle</strong> Unerhörte ist eingetreten: 9000 Menschen haben in einem Monat Goethes<br />

Iphigenie kennen gelernt.“ 743<br />

Dass die künstlerische Ausgestaltung des Thalia-Saales u. a. in den Händen von Karl<br />

Völker lag, verw<strong>und</strong>ert nicht, da er gerade in dieser Zeit viel <strong>und</strong> eng mit Stadtbaurat Jost<br />

zusammenarbeitete. Über die Arbeit in diesem Raum unterrichten heute lediglich noch die<br />

Quellen. Nach Entwürfen des Stadtbaurates wurde das Haus für die geplante Nutzung als<br />

Versammlungsraum <strong>und</strong> für Theaterveranstaltungen 1920 umgebaut. Im Saal beseitigte<br />

man die “Gipsornamente, die bisher die Wände, die Emporenbrüstungen <strong>und</strong> die Decke<br />

verunzierten“ 744 . Die Decke des Saales versah Völker mit einer expressionistischen<br />

Malerei, über der Bühne wurden in einem Giebelfeld zwei Figuren Horns angebracht. 745<br />

Schließlich erhielt der gesamte Raum eine Ausmalung in warm getönten Farben. 746 Über<br />

Völkers Neugestaltung des Thaliasaales erfährt man weiteres durch Randbemerkungen in<br />

einer kulturpolitischen Wochenschrift 747 , in der dazu innerhalb kurzer Zeit vom selben<br />

Autor sehr unterschiedliche Meinungen k<strong>und</strong>gegeben wurden: So hieß es unmittelbar<br />

nach der Neugestaltung anlässlich eines Symphonie-Konzertes: „Aug <strong>und</strong> Ohr konnten<br />

sich erfreuen an der künstlerischen Neugestaltung des Raumes“ 748 , die als der rot-rote<br />

Thaliasaal in „w<strong>und</strong>ersamer Malweise“ 749 beschrieben wird. Drei Monate später, in einer<br />

Besprechung über ein Ballett wird er, als der: „mit hässlicher W<strong>und</strong>erlichkeit ausgemalte<br />

Raum“ bezeichnet. 750 Die Ausmalung <strong>und</strong> die Figuren sind nicht erhalten. 751<br />

741<br />

HN, Nr. 201 vom 11.9.1920.<br />

742<br />

HN, Nr. 223 vom 7.10.1920.<br />

743<br />

SZ, Nr. 6 vom 5.1.1921.<br />

744<br />

HN, Nr. 232 vom 18.10.1920.<br />

745<br />

HN, Nr. 264 vom 25.11.1920.<br />

746<br />

HN, Nr. 273 vom 6.12.1920.<br />

747<br />

Kulturpolitische Wochenschrift für eine nationalgesinnte Leserschaft. Herausgeber: Hans<br />

Rauch. Erschienen 1920/21. Die Hefte 1-21 erschienen unter dem <strong>Titel</strong> ‚Der Spiegel’, ab Heft 22<br />

nannte die Schrift sich ‚Der hallische Spiegel’. Das letzte Heft 42 war mit dem <strong>Titel</strong> ‚Der<br />

Sachsenspiegel’ überschrieben.<br />

748<br />

Der Spiegel, H. 20 vom 27.11.1920, S. 11.<br />

749<br />

Der hallische Spiegel, H. 29 vom 29.1.1921, S. 9.<br />

750<br />

Ebd., H. 30 vom 5.2.1921, S. 14 f.<br />

751<br />

Fotos im Stadtarchiv <strong>Halle</strong> zeigen den Innenraum 1983 mit zerstörter Decke <strong>und</strong> erheblichen<br />

Schäden an den Innenwänden.

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