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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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91<br />

wenig später diesen Entwurf für eines der Deckenbilder für die Kirche in Schmirma, „Die<br />

Speisung der Fünftausend“.<br />

Der <strong>Halle</strong>sche Kunstverein organisierte die Schau der Künstler, die ab Februar 1921 in<br />

den Räumen des Spielwarenhauses Ritter in der Leipziger Straße gezeigt wurde. Bereits<br />

im Mai 1920 war die vor allem mit Karl Völker befre<strong>und</strong>ete Lehrerin Elise Scheibe als<br />

Mitglied in den Beirat des Künstlervereins gewählt worden. 570 Laut Sitzungsprotokoll zur<br />

Mitglieder-Versammlung vom 27.5.1921 suchte man als weitere Mitglieder die Herren<br />

Baurat Jost <strong>und</strong> Maler Völker zu gewinnen. Als Alternative bei einer Absage sah man die<br />

Baumeister Plathner <strong>und</strong> Kallmeyer junior vor. 571 Ob Völker <strong>und</strong> Jost die Wahl in den<br />

Beirat annahmen, ist nicht bekannt. Im Kassenbuch des Vereins wurde für Völker eine<br />

Beitragszahlung für das Jahr 1920/21 verzeichnet. 572 Wilhelm Jost war bis 1940<br />

zumindest Mitglied im Kunstverein. 573<br />

Die Kunstschau eröffnete der Berliner Architekt Alfred Gellhorn, der im selben Jahr nach<br />

<strong>Halle</strong> übersiedelte. Im Gegensatz zur letzten, Ende 1919 gezeigten Präsentation aller<br />

halleschen Künstlergruppen, hatte man zu dieser Ausstellung zusätzlich Gäste geladen,<br />

um die eigenen Arbeiten im Verhältnis zur neuen deutschen Kunst darzustellen. So waren<br />

von Mitgliedern der Berliner Novembergruppe, von Leipziger, Magdeburger, Darmstädter<br />

<strong>und</strong> von Dresdner Künstlern 574 Malerei, Grafik, Plastik <strong>und</strong> Architekturentwürfe zu sehen.<br />

Die Presse nannte als Ausstellende u. a.: Cesar Klein, Oswald Herzog, Lasar Segall, Otto<br />

Lange, Richard Horn alias Borgk, Otto Dix, Rüdiger Berlit, Hans Braß, Rudolf Möller,<br />

Heinrich Staudte, Paul Pabst, Karl <strong>und</strong> Kurt Völker, Carl Krayl, <strong>Martin</strong> Knauthe <strong>und</strong> Alfred<br />

Gellhorn. 575 Karl Völker war auf der Ausstellung mit sehr vielen Arbeiten vertreten. Er<br />

zeigte Bilder, Grafiken, Zeichnungen <strong>und</strong> eine Plastik. 576 Die in der Zeitung genannten<br />

Bilder „Der Hafen“ <strong>und</strong> „Der Revolutionär“ sind nicht im Werkverzeichnis enthalten. 577 Der<br />

Rezensent stellte bei Völker die Abwendung vom Kubismus <strong>und</strong> vom Dekorativen <strong>und</strong><br />

eine Hinwendung zu einer „verinnerlichten Darstellung des Natürlichen“ 578 fest, die man<br />

an den Zeichnungen <strong>und</strong> Aquarellen dieser Zeit mit den Genreszenen um Familie, Kinder<br />

<strong>und</strong> dörfliches Leben, gut nachvollziehen kann. Horn erinnerte sich später, dass Völker in<br />

570<br />

StAH, Vereine, Nr. 163, 1913-1928, Sitzungsprotokolle des Hallischen Kunstvereins, Bl. 36.<br />

571<br />

Ebd., Bl. 38.<br />

572<br />

StAH, Vereine, Nr. 164, 1911-1935, Kassenbuch, Bl. 58.<br />

573<br />

Ebd., Nr. 172, 1936-1945, unfol.<br />

574<br />

SZ, Nr. 98 vom 28.2.1921.<br />

575<br />

SZ, Nr. 98 vom 28.2.1921.<br />

576<br />

‚Mutter <strong>und</strong> Kind’. Diese Plastik ist mehrfach auf Ausstellungen gezeigt worden. Ihr Verbleib ist<br />

nicht bekannt. Lediglich auf einem Foto ist sie zu sehen.<br />

577<br />

KK, Nr. 58 vom 10.3.1921.<br />

578 SZ, Nr. 98 vom 28.2.1921.

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