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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Des Weiteren regte die Gruppe einen Wettbewerb zur Ausgestaltung des<br />

Bahnhofsplatzes an, der allerdings nicht stattfand.<br />

Man beschloss die Gründung einer Material-Einkaufszentrale für alle Künstler <strong>und</strong><br />

kündigte für den Herbst eine große <strong>Halle</strong>sche Kunstschau unter Beteiligung aller<br />

Kunstvereine an.<br />

Fast zwei Jahre nach ihrer Gründung konnten die Mitglieder durchaus Erfolge bei der<br />

Verwirklichung ihres Programms vorweisen, zu denen die große Kunstausstellung 1919<br />

gehörte <strong>und</strong> zahlreiche bereits durchgeführte Künstlernotstandsarbeiten. Vor allem durch<br />

Knauthes Mitgliedschaft in der USPD bzw. KPD <strong>und</strong> seine Tätigkeit als Stadtverordneter<br />

waren Mitsprache <strong>und</strong> Mitgestaltung in vielen Gremien möglich.<br />

Über die privaten Kontakte in der Gruppe informiert Richard Horns „Autobiographischer<br />

Rückblick“, der <strong>Martin</strong> Knauthe <strong>und</strong> Karl Völker „einen besonders harten Schädel“<br />

attestierte, was dazu führte, dass sich die beiden „besonders häufig beim Wickel“ hatten.<br />

„Trotzdem waren auch sie... aufs engste fre<strong>und</strong>schaftlich <strong>und</strong> geistig verb<strong>und</strong>en.“ 366 Horn<br />

berichtete auch über gemeinsame Feste, die Wanderungen mit Gesang durch die Heide<br />

<strong>und</strong> die Einkehr in der „Grünen Tanne“ in Nietleben oder dem „Kaffee Hartmann“ in Dölau.<br />

Das Ehepaar Völker <strong>und</strong> Richard Horn mit seiner Fre<strong>und</strong>in Anneliese Hörniß<br />

unternahmen fast wöchentlich einen gemeinsamen Heidespaziergang. „Da wurde<br />

ausschließlich philosophiert, <strong>und</strong> ein wenig ließen wir auch die Phantasie spielen.“ 367 In<br />

der Erinnerung Richard Horns war Völker „der für organisatorische Dinge .. völlig<br />

ungeeignet war“ 368 , in der Gruppe „der treibende Motor, ideenreich <strong>und</strong> anfeuernd. Sei es<br />

bei den jährlichen Ausstellungen, bei Vortragsabenden über neue Kunst <strong>und</strong> Dichtung ...<br />

oder bei unseren Festen.“ 369<br />

Das Jahr 1922 begann für die Hallische Künstlergruppe mit den Planungen zum 1.<br />

Faschingsfest „Fez im Zoo“, das am 28.2. stattfinden sollte. Es wurde in den städtischen<br />

Zeitungen mit der Bemerkung, dass die Gruppe ihre „Arbeit an der Hebung des geselligen<br />

Lebens unserer Stadt“ 370 wieder aufnimmt, angekündigt. Man erinnerte darin auch an die<br />

vor dem Krieg im Zoo veranstalteten Feste der Künstler. Der Erlös kam der Aufbesserung<br />

des Ausstellungsfonds der Gruppe zu Gute. Man plante die Dekoration der Räume mit<br />

„vorsintflutlichen Fabeltieren“, schuf „eine verzauberte Gegenwart“, einen „Farbenrausch<br />

der Ausstattung“ <strong>und</strong> veranstaltete einen „pompösen Festzug“. 371 Ein<br />

366<br />

HORN 1981, S. 39.<br />

367<br />

Ebd.<br />

368<br />

Ebd.<br />

369<br />

HORN 1976, S. 34.<br />

370<br />

SZ, Nr. 71 vom 19.2.1922.<br />

371<br />

HN, Nr. 42 vom 18.2.1922.

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