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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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180<br />

Bücher, von denen viele bis heute verschollen sind. 1101 Sie wurde am 19.7.1937 durch<br />

den Präsidenten der Reichskammer der Bildenden Künste Adolf Ziegler einen Tag nach<br />

der Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellung eröffnet. „Wir befinden uns in<br />

einer Schau, die aus ganz Deutschland nur einen Bruchteil dessen umfasst, was von<br />

einer großen Zahl von Museen für Spargroschen des deutschen Volkes gekauft <strong>und</strong> als<br />

Kunst ausgestellt worden war. Sie sehen um uns herum diese Ausgeburten des<br />

Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtkönnertums <strong>und</strong> der Entartung. Uns allen verursacht<br />

das, was diese Schau bietet, Erschütterung <strong>und</strong> Ekel.“ 1102<br />

Das „Industriebild“ 1103 Karl Völkers aus dem Besitz der Nationalgalerie Berlin hing im<br />

Erdgeschoss Raum G 1 an der Fensterwand neben drei Arbeiten von Campendonk. 1104<br />

Es gilt bis heute als verschollen; vermutlich ist es zerstört.<br />

Die Präsentation reiste durch dreizehn deutsche <strong>und</strong> österreichische Städte. Die letzte<br />

Station war vom 5.4. bis 20.4.1941 <strong>Halle</strong>. 1105 Hier zeigte man in der Landesanstalt für<br />

Volkheitsk<strong>und</strong>e am Wettiner Platz eine bereits stark verkleinerte Version der Ausstellung<br />

mit ca. 200 Arbeiten. 1106 Die Restbestände wurden im März 1943 wegen starker<br />

Luftangriffe in den Kellerräumen des Propagandaministeriums, Krausenstraße 1 in Berlin<br />

eingelagert, wo sich die Spur der Arbeiten verliert. 1107 Bereits am 20.3.1939 hatte man auf<br />

dem Hof der Hauptfeuerwache in Berlin 1004 Gemälde <strong>und</strong> Plastiken <strong>und</strong> 3825 Aquarelle,<br />

Zeichnungen <strong>und</strong> Graphiken verbrannt. 1108<br />

Wie Völker zogen sich viele Künstler in dieser Zeit auf unverfängliche Themen wie<br />

Stilleben <strong>und</strong> Landschaften zurück, die auch die Ausstellungen dominierten. Die vom<br />

Moritzburg-Museum 1937 veranstaltete Präsentation unter dem <strong>Titel</strong>: Kunstschaffen im<br />

Gau <strong>Halle</strong>-Merseburg sah Karl Völker mit einem „Dahlien“ – Bild. 1109 Auf der im Folgejahr<br />

1938 wiederum von der Moritzburg organisierten Ausstellung „Kunstschaffen aus<br />

unserem Heimatgau“, zeigte Völker „zwei kleine Aquarell-Landschaften, die in der<br />

Geschlossenheit der Komposition <strong>und</strong> in der Ökonomie ihrer farblichen Behandlung zu<br />

den Spitzenleistungen der Sammlung gehören.“ 1110 Schließlich war er auch auf der<br />

1101<br />

ZUSCHLAG 1995, S.193. Zur gleichnamigen Dresdner Vorläufer-Ausstellung die auch in<br />

mehreren Städten gezeigt wurde vgl. ZUSCHLAG 2004, S. 17-25.<br />

1102<br />

ZIEGLER 1987, S. 217.<br />

1103<br />

WEIDEMANN/MÄRZ 1976, S. 100.<br />

1104<br />

LÜTTICHAU 1992, S. 70.<br />

1105<br />

Vgl. Kurzmitteilungen in der Presse in: HN, Nr. 83 vom 8.4.1941.; MNZ, Nr. 97 vom 8.4.1941.;<br />

MNZ, Nr. 98 vom 9.4.1941.; SZ, Nr. 84 vom 9.4.1941.; Berichte in: SZ, Nr. 78 vom 2.4.1941.; SZ,<br />

Nr. 80 vom 4.4.1941.; SZ, Nr. 81 vom 5./6.4.1941.; SZ, Nr. 83 vom 8.4.1941.; HN, Nr. 82 vom<br />

7.4.1941.; MNZ vom 6.4.1941.<br />

1106<br />

Das Plakat dazu im StAH, Plakatsammlung.<br />

1107<br />

WEIDEMANN/MÄRZ 1976, S. 89.<br />

1108<br />

Ebd.<br />

1109<br />

HN, Nr. 129 vom 7.6.1937.<br />

1110<br />

SZ, Nr. 69 vom 23.3.1938.

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