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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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23<br />

Drittes Kapitel<br />

Der junge Künstler<br />

3.1. Die erste Ausstellung 1913<br />

Die erste Erwähnung Karl Völkers als Künstler fand sich in einem Beitrag der Saale-<br />

Zeitung vom September 1913. 120 Der <strong>Halle</strong>sche Kunstverein hatte seine<br />

Ausstellungsräume vom 1. bis 20.9.1913 der „neu begründeten Gruppe jüngster<br />

Hallischer Künstler“ 121 der Freien Künstlervereinigung <strong>Halle</strong> zur Verfügung gestellt.<br />

Erwähnt werden in dem Beitrag Richard Degenkolbe 122 , Werner Lude 123 , Anton Erhardt,<br />

Paul Hartmann <strong>und</strong> Karl Völker. Mit den meisten dieser Namen verbinden sich heute<br />

allerdings nur wenige Daten <strong>und</strong> Werke. Bis auf Anton Erhardt werden alle Genannten<br />

1919 gemeinsam auf der ersten Schau der Hallischen Künstlergruppe vertreten sein.<br />

Die Ausstellung 1913 zeigte aus Sicht des Rezensenten ein Zuviel an Skizzen <strong>und</strong><br />

Studien. Richard Degenkolbe wurde als „Führer der kleinen Vereinigung“ genannt „<strong>und</strong> ist<br />

wohl auch technisch am weitesten“. 124 Über Karl Völker hieß es, ähnlich der Einschätzung<br />

Sauerlandts: Er „hat entschiedenes dekoratives Talent. In seinen Bildnissen, auch in der<br />

Aktstudie ist er nicht besonders glücklich. Seine Landschaften wirken durch den Reiz der<br />

Farbe <strong>und</strong> eine gefällige Komposition. Dem Stilleben wäre eine passende Umgebung zu<br />

wünschen, hier kommt es nicht recht zur Geltung.“ 125 Ob das früheste erhaltene Gemälde<br />

Völkers mit dem <strong>Titel</strong> „Das Rapsfeld“ auf der Ausstellung war, ist nicht bekannt. Es zeigt in<br />

der Malweise noch deutlich impressionistische Einflüsse. Die hinter den drei Knaben<br />

dargestellte Landschaft ist typisch für das an die Stadt <strong>Halle</strong> angrenzende Saaletal. Ein<br />

gelbes Rapsfeld zieht sich bis zu den am Horizont beginnenden sanften Hügeln. Darüber<br />

spannt sich in einem lichtem Blau der Himmel (Abb. 11). Das Bild befindet sich heute im<br />

Besitz der Stiftung Moritzburg - Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt. Da Völker seine<br />

Arbeiten nur selten datierte, ist eine jahrgenaue Zuschreibung nicht möglich. Betrachtet<br />

man die wenigen erhaltenen frühen Werke aus der Zeit von 1913 bis 1916, einschließlich<br />

120 SZ, Nr. 412 vom 3.9.1913.<br />

121 StAH, Vereine, Nr. 163, Bl. 9.<br />

122 Richard Degenkolbe (1890-1974): in <strong>Halle</strong> geboren, Kunstmaler, Werke: Deckenmalerei im<br />

Landesseminar in Köthen, 1927/28 Renovierung der Synagoge in Köthen. Vgl.: StAH, FA, Obj.-Nr.<br />

2973, Sign. 1834. Der Autorin ist ein Bild Degenkolbes auf Leinwand, etwa aus der Zeit um 1920,<br />

bekannt. Es gehörte nach Auskunft des heutigen Besitzers dem Bernburger Stadtbaurat Hans<br />

Wendler <strong>und</strong> wurde kurz nach 1989 auf einem Müllcontainer vor dessen ehemaligen Haus in<br />

Bernburg, Goetheweg 4 gef<strong>und</strong>en.<br />

123 Werner Lude: Über ihn fand sich lediglich bei SCHUTTWOLF 1981, Anm. 67 der Hinweis, dass<br />

lt. Aussage von Heinrich Staudte Karl Völker <strong>und</strong> Werner Lude gemeinsam die Dresdner<br />

Kunstgewerbeschule besuchten.<br />

124 SZ, Nr. 412 vom 3.9.1913.<br />

125 Ebd.

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