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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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193<br />

Weltteile. 1172 Bauliche Veränderungen durch die Nutzung als Landarmen- <strong>und</strong><br />

Korrektionsanstalt zwischen 1820 <strong>und</strong> 1920 führten zu einem Verlust von sechs Bildern.<br />

Fritz Lewekes Kostenvoranschlag von 1938 enthält detailliert die geplanten Maßnahmen<br />

an Gemälden, Wänden, Fenstern <strong>und</strong> Türen. 1173 Ein weiteres Angebot vom Juni 1939<br />

weist auch die Ergänzung von sechs fehlenden Gemälden in der Decke auf, die „in der Art<br />

der vorhandenen ... neu (zu) malen“ 1174 sind. In der Mitteldeutschen National-Zeitung<br />

wurde über die Arbeiten berichtet. 1175 Ein Foto zeigt Karl Völker <strong>und</strong> Fritz Leweke bei der<br />

Restaurierung bzw. bei der Arbeit an den neu zu malenden Deckenbildern (Abb. 119). 1176<br />

Letztlich musste Völker die Arbeiten allein beenden, da sein Partner zum Kriegsdienst<br />

eingezogen wurde. 1942 schloss er die Arbeit daran ab.<br />

Im Januar 1941 machte Anneliese Horn Karl Völker mit dem Musikwissenschaftler<br />

Flögel 1177 bekannt. Die Männer verstanden sich sofort <strong>und</strong> diskutierten nun bei den<br />

Treffen häufiger über Musik. Die Fre<strong>und</strong>e sahen sich im Jahr 1941 fast wöchentlich.<br />

Anneliese Horn befragte Flögel, wie er Völker fände, <strong>und</strong> berichtete dann ihrem Mann:<br />

„Ja, er ist ein lebendiger Mensch, ein Feuerkopf“. 1178 Karl Völker erzählte ihr dagegen von<br />

einer Lesung Walter Bauers, der gerade auf Urlaub war <strong>und</strong> Teile aus seinem<br />

Kriegstagebuch <strong>und</strong> das Gedicht „Verse eines Soldaten“ vorgetragen hatte. 1179 Anneliese<br />

Horn dagegen las Völker öfter aus den Briefen ihres Mannes vor. Im März 1941<br />

unterrichtete sie Richard, dass sich Völkers Blumenbilder gut verkaufen <strong>und</strong> er gerade<br />

dabei sei, für den Speisesaal eines Kraftwerkes Skizzen für vier große Wandbilder zu<br />

entwerfen. Sie hoffte, dass Völker dafür auch den Auftrag erhielte. 1180 Dies geschah aber<br />

nicht. Die Entwürfe waren noch auf der Personalausstellung Völkers 1949 zu sehen, sind<br />

zwischenzeitlich aber verloren gegangen.<br />

Im März 1941 hieß es in einem Brief Anneliese Horns: „einzig mit Karl Völker vertrage ich<br />

mich restlos <strong>und</strong> wir zanken uns kaum mehr. Ich sehe irgendwie in ihm ein Stück von<br />

Dir.“ 1181 Man erfuhr darin auch, das Völkers Sohn Horst bereits eingezogen war <strong>und</strong> alle,<br />

wenn die Post ausblieb, in großer Sorge waren.<br />

Zum Geburtstag schenkte Karl Völker Anneliese Horn ein Bild der Stadt Meissen. Ihrem<br />

Mann verriet sie, dass sie lieber ein Blumenbild gehabt hätte, Völker sich aber davon noch<br />

1172<br />

Vgl. RITTIG 2007, S. 333 f.<br />

1173<br />

LDA, AA 464, Zeitz, Schloss Moritzburg, Kostenanschlag vom 7.2.1938.<br />

1174<br />

Ebd. Kostenanschlag vom 20.6.1939.<br />

1175<br />

MNZ, Nr. 11 vom 12.1.1941.<br />

1176<br />

Land der Burgen an Saale-Unstrut-Elster, Nr. 2, Mai 1941, S. 23.<br />

1177<br />

Bruno Flögel: Musikwissenschaftler, damals wohnhaft: Wittekindstraße 25.<br />

1178<br />

StA Ce NL KV, n.inv., Brief vom 31.1.1941.<br />

1179 Ebd., Brief vom 10.2.1941.<br />

1180 Ebd., Brief vom 17.3.1941.<br />

1181 Ebd., Brief vom 12.3.1941.

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