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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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186<br />

erbitten...“ 1129 . Der formal sachlich abgefasste Vermerk <strong>und</strong> der Hinweis auf die<br />

Reichskammer zu anderen Kirchenmalern zeigen die Distanziertheit des Autors. Mit<br />

Schreiben vom 29.4.1937 teilte der Oberpfarrer im Auftrag des Gemeindekirchenrates mit,<br />

dass Karl Völker beauftragt wurde <strong>und</strong> die Arbeiten bereits begonnen hatten. 1130 Das<br />

Evangelische Konsistorium Magdeburg bewilligte Gelder, teilte aber zugleich über das<br />

Fürstlich Stolberg-Roßla’sche Konsistorium seine Bedenken mit, da „Völker nicht als<br />

Kirchenmaler anerkannt worden sei.“ 1131 Völker restaurierte <strong>und</strong> ergänzte die Decke, die<br />

Emporenmalereien <strong>und</strong> fasste die Kanzel <strong>und</strong> den Altar neu. So heißt es in einem<br />

Zeitungsartikel: Die Kirche „wurde vor einem halben Jahr zu neuem Glanz erweckt von<br />

dem hallischen Künstler Karl Völker, der dem mächtigen Innenraum wieder ein würdiges<br />

Aussehen gegeben hat, indem er das Verblichene, Erblindete oder gar Verdeckte<br />

restaurierte, <strong>und</strong> da, wo die Jahrh<strong>und</strong>erte eine Lücke gerissen haben, durch selbständige<br />

künstlerische Leistungen einen Ersatz schaffte, der sich dem Ganzen einordnet“. 1132<br />

Ältere Fotografien zeigen Verbindungen in Motiv <strong>und</strong> Gestaltung der Emporen zu denen<br />

in Holleben. Neben christlichen Symbolen stellte Völker auf vier Brüstungstafeln die<br />

Evangelisten mit ihren Symbolen dar (Abb. 116). Ein schmales Feld am Übergang<br />

zwischen Nord- <strong>und</strong> Westempore verweist auf das Jahr der Erneuerung <strong>und</strong> nennt neben<br />

dem Initiator Oberpfarrer Greiner auch die Kirchenmaler Völker <strong>und</strong> Hermann. Letzterer<br />

hatte bereits früher in der Werkstatt der Gebrüder Völker gearbeitet.<br />

Akuter Schwammbefall machte 1962/63 eine umfassende Instandsetzung der Kelbraer<br />

Kirche erforderlich, die zu einer erheblichen Reduzierung der zweigeschossigen<br />

hufeisenförmigen Empore <strong>und</strong> zu einer Erneuerung der Decke führte. Einige der<br />

entfernten Brüstungsfelder wurden bis heute in einem Nebenraum der Kirche<br />

eingelagert. 1133<br />

1129<br />

LDA, AA 212, Kirche Kelbra, Aktenvermerk ohne Datum, nimmt Bezug auf Treffen am 19.2.<br />

1937.<br />

1130<br />

Ebd., Schreiben vom 29.4.1937 des Gemeindekirchenrates an den Provinzialkonservator.<br />

1131<br />

Kirchengemeinde Kelbra, Akten des Gemeindekirchenrates zu Kelbra betr. Erneuerung der<br />

Kirche St. Georgi einschließlich Rechnungslegung 1936-1938, Schreiben vom 14.7.1937.<br />

1132<br />

Zeitungsartikel wohl von 1937 im Besitz der Autorin.<br />

1133<br />

LDA, AA 212, Kirche Kelbra. Schreiben vom 6.11.1957.; 18.4.1962.; 23.11.1962.; 2.7.1963.;<br />

8.7.1963.; 1.8.1963.

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