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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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233<br />

Theaters wurde ebenfalls nach „Aktenf<strong>und</strong>en rekonstruiert“ heißt es in einem Bericht. 1442<br />

Restauratorische Bef<strong>und</strong>e der bauzeitlichen Raumfassung gab es laut dieser<br />

archivalischen Quelle nicht mehr. Für die beiden Wandbilder Karl Völkers neben der<br />

Bühne im Theater schlug Fritz Leweke vor, sie mit Papier abzudecken <strong>und</strong> mit Leinwand<br />

zu überspannen. 1443 Ob dies wie geplant umgesetzt wurde <strong>und</strong> die Bilder darunter noch<br />

erhalten sind, ist nicht bekannt. Die restauratorischen Arbeiten im Kursaal <strong>und</strong> im Goethe-<br />

Theater wurden 1968 abgeschlossen.<br />

Viertes Kapitel<br />

Glasmalereien, Mosaiken <strong>und</strong> Emailarbeiten<br />

Die Nachkriegszeit brachte zunächst auf Gr<strong>und</strong> der Kriegszerstörungen eine starke<br />

Nachfrage nach Fensterverglasungen in den Kirchen. Für Karl Völker eine willkommene<br />

Chance, in diesem Metier zu arbeiten. So entwarf er als erstes, es blieb seine<br />

umfangreichste Arbeit auf diesem Gebiet, Fenster für die Thomaskirche in Erfurt. Hier <strong>und</strong><br />

bei den Folgeaufträgen in Thüringen arbeitete der Künstler mit der Weimarer Firma Kraus<br />

zusammen. Die Werkstatt war 1903 durch Ernst Kraus gegründet worden <strong>und</strong> firmierte<br />

zunächst als „Firma für Glasmalerei, Glasschleiferei <strong>und</strong> Belegerei“. Von 1951 bis 1985<br />

führte sie sein Sohn, der Kunstglasermeister Friedrich Kraus, <strong>und</strong> seither dessen Sohn,<br />

der Glasermeister Karl Ernst Kraus. Nach seinen Auskünften malte Völker, im Gegensatz<br />

zu anderen Künstlern wie Charles Crodel, nicht selbst, arbeitete aber in der<br />

Ausführungsphase sehr eng mit den Mitarbeitern der Werkstatt zusammen. Im Zeitraum<br />

zwischen 1946 <strong>und</strong> 1960 entstanden zahlreiche figürliche Bleiverglasungen <strong>und</strong> Fenster<br />

mit christlichen Symbolen. 1444<br />

1442 LDA, AA 22, Bad Lauchstädt, Goethe-Gedenkstätte, 1966-1973, Schreiben von Dr. Berger ‚Die<br />

Wiederherstellung der historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt’ S. 9.<br />

1443 Ebd., Aktennotiz über die Besprechung mit Herrn Leweke am 23.2.1967.<br />

1444 Für die wissenschaftliche Bearbeitung der Glasmalereien der Zeit des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts fehlen<br />

derzeit noch die Inventare. In den Handbüchern der deutschen Kunstdenkmäler sind sie nicht<br />

durchweg erfasst. Verdient macht sich seit ihrer Gründung 1993 die ‚Stiftung Forschungsstelle<br />

Glasmalerei des 20. Jh. e.V.’ in Mönchengladbach, deren Ziel die Inventarisation, Dokumentation,<br />

Präsentation <strong>und</strong> wissenschaftliche Aufarbeitung ist. In den vergangenen Jahren erschienen dort<br />

verschiedene Monographien, so zu Ernst Jansen-Winkeln, Walter Benner, Egbert Lammers,<br />

Wilhelm Buschulte, Jakob Schwarzkopf, Hubert Distler, Wilhelm Geyer, Ida Köhne <strong>und</strong> Elisabeth<br />

Coester. Das glaskünstlerische Werk u.a. von Charles Crodel wurde im Dia erfasst.<br />

Bemerkenswert ist das durch die Stiftung initiierte grenzüberschreitende Projekt zur Erforschung<br />

der Glasmalerei in der Euregio Rhein-Maas-Nord. Dabei konnten bislang fast 100 niederländische<br />

<strong>und</strong> eben so viele deutsche Künstler erfasst werden. Karl Völker ist bislang in der Forschungsstelle<br />

weder im Künstlerregister verzeichnet, noch mit Arbeiten registriert. In den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />

existiert derzeit nur über das Land Brandenburg eine umfassende auch die 2. Hälfte des 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts berücksichtigende Publikation zu Glasmalereien in Kirchen, vgl. FLÜGGE 1998.<br />

Lediglich zwei Bleiverglasungen aus der Zeit bis 1960 sind darin verzeichnet. Es handelt sich um<br />

Arbeiten von Charles Crodel aus dem Jahr 1949 für die Kreuzkirche in Königs Wusterhausen <strong>und</strong>

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