Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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wirken demgemäß nur als Fremdkörper.“ 1071 An anderer Stelle heißt es: „Karl Völkers<br />
Stilleben ... zeigen, wie sich die temperamentvolle Sprache <strong>und</strong> die von Energie<br />
überschäumenden Kräuselungen allmählich glätten <strong>und</strong> gebändigt in edlem Stil<br />
ausklingen (Stilleben mit Tiermasken).“ 1072<br />
Völker nahm auch wieder an Wettbewerben teil, so dem des Deutschen Bibeltages 1934,<br />
bei dem „ein Werbebild zu schaffen (war), das die Verbindung zwischen <strong>Luther</strong> <strong>und</strong> der<br />
heutigen Zeit in volkstümlicher Weise“ darstellen sollte. Den Entwurf von Herbert Post hob<br />
man besonders hervor. Neben ihm <strong>und</strong> Völker 1073 beteiligten sich u.a. noch Ruhmer,<br />
Vahldieck <strong>und</strong> Horn. 1074 Der künstlerische Beirat des Auslobers entschied sich für den<br />
Entwurf des jungen Berliner Künstlers Joachim Beringer.<br />
Im Herbst 1934 veranstaltete Gerhard Händler, kommissarischer Landeskonservator für<br />
Anhalt <strong>und</strong> Vorsitzender des Anhaltischen Kunstvereins, eine große Schau „<strong>Halle</strong>sche<br />
Kunst“ 1075 in Dessau, die Hermann Goern als Leiter des Hallischen Kunstvereins eröffnete<br />
<strong>und</strong> über die in den Zeitungen 1076 teils sehr polemisch berichtet wurde. 1077 Goern sprach<br />
in seiner Einführung zur Eröffnung über das Erwachen einer neuen Liebe zur Natur. In der<br />
Mitteldeutschen National-Zeitung wurde die Rezension von Hans Rohkrähmer 1078 mit der<br />
Frage „Ist das etwa die ‚<strong>Halle</strong>sche Kunst’?“ eingeleitet. Dem folgte die namentliche<br />
Aufzählung von Künstlern, die er vermisste. 1079 Goern <strong>und</strong> Händler warf man im Beitrag<br />
vor, aus Reden Goebbels <strong>und</strong> Hitlers zitiert zu haben, um die Ausstellenden „dem<br />
kritischen Urteil des Volkes zu entziehen.“ 1080 Diffamiert wurden im folgenden „jene<br />
‚halleschen’ Künstler ... , die vor dem 30. Januar 1933 in <strong>Halle</strong> immer nur ‚um jeden Preis’<br />
auf dem Wege nach ‚Neuem’ wandelten <strong>und</strong> damals zu ihrer ungehemmten Entfaltung<br />
sich der wohlwollenden Neutralität der Sozialdemokraten <strong>und</strong> Kommunisten versicherten.<br />
Und dazu gehörten ja gerade die Ausgestalter des ‚Klassenkampf’=Gebäudes, Gebr.<br />
Völker, der Dadaist <strong>und</strong> Bolschewist von Giebichenstein, Erwin Haß, <strong>und</strong> andere Leute,<br />
die Herr Dr. Goern so temperamentvoll in Schutz nahm“. Der Artikel endet mit der<br />
1071 MNZ, Nr. 52 vom 2.3.1934.<br />
1072 HN, Nr. 53 vom 3.3.1934.<br />
1073 ‚Der Maler Völker lieferte Proben seines sicheren Könnens’, in: LDZ; HN, Nr. 234 vom<br />
6.10.1934; ähnlich in: MNZ, Nr. 234 vom 6./7.10.1934.<br />
1074 HN, Nr. 234 vom 6.10.1934.<br />
1075 In den Berichterstattungen ist wieder wechselnd, manchmal sogar in ein <strong>und</strong> demselben Artikel<br />
von hallescher <strong>und</strong> hallischer Kunst die Rede.<br />
1076 SZ, Nr. 235 vom 8.10.1934.; HN, Nr. 236 vom 9.10.1934.; MNZ, Nr. 236 vom 9.10.1934.; HN,<br />
Nr. 239 vom 12.10.1934.<br />
1077 Aussteller: Baschant, Bunge, Fischer-Lamberg, Geyer, Hahs, Hartung, Hellgreve, Hoffstetter,<br />
Paul <strong>und</strong> Richard Horn, Marholz, Marquardt, Müller, Rödel, Schneidewind, Splett, Staudte, Karl<br />
<strong>und</strong> Kurt Völker, Weidanz, Weise, Zilling.<br />
1078 Hans Rohkrähmer: Schriftleiter der Mitteldeutschen Nationalzeitung.<br />
1079 Hering, Radojewski, Maiwald, Manz, Degenkolbe, Pabst, Barthold, Dubbick, Schmidt-Callm,<br />
Weßner-Collenbey, Ruhmer, Kirchner, Marquardt <strong>und</strong> Höpfer. Vgl. MNZ, Nr. 236 vom 9.10.1934.<br />
1080 MNZ, Nr. 236 vom 9.10.1934.