Dimensiuni ale limbajului n context carceral
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dagegen muss an formal-grammatischen Kriterien gebunden sein. Durch die letzte Fassung des<br />
orthographischen Regelwerks ist zu erheblichen Unterscheidungen gekommen, durch die häufiger beachtete<br />
semantische Komponente bzw. durch die erneute Zulassung einer vermehrten Zusammenschreibung. Des<br />
Witeren werde ich einen Überblick über die wichtigsten Regeln geben, die im Falle gewisser Wortarten als<br />
Kriterien für deren Getrennt- oder Zusammenschreibung mit anderen Wortarten gelten sollen.<br />
Das Verb<br />
Was die vielfältigste Wortart des Deutschen angeht, sind in der Norm von 1996 eine lange Reihe von<br />
Getrenntschreibungen eingeführt worden, die im weiteren Verlauf der Normbearbeitungen zum Teil<br />
modifiziert urden. So z.B. sollten Verbindungen aus zwei Verben bzw. Aus Verb und Partizip nur getrennt<br />
geschrieben werden, unabhängig von Sinnunterscheidungen im Falle des übertragenen Gebrauchs (sitzen<br />
bleiben, fallen lassen, kennen lernen, spazieren gehen, einkaufen gehen, fallen lassen; verloren gehen,<br />
geschenkt bekommen, gefangen nehmen).<br />
In der letzten Fassung der Norm dagegen (August 2006, offiziell verbindlich ab August 2007) wird wiederum<br />
auf inhaltliche und semantische Aspekte Rücksicht genommen; dies betrifft die neuen<br />
Zusammenschreibungen „kennenlernen“, „sitzenbleiben“, „fallenlassen“ und andere ähnliche Verbindungen<br />
mit den Verben „lassen“ und „bleiben“, im Falle deren übertragene Gesamtbedeutungen entstehen können.<br />
Ähnlich sicht es bei Fügungen aus zusammengesetzten Adverbien oder Partikeln und Verb aus.<br />
Ursprünglich nur getrennt geschrieben (abhanden kommen, zunichte machen, zuteil werden, aufeinander<br />
prallen, abwärts fahren, wieder beleben, quer lesen), dürfen diese und ähnliche Fügungen ab 2006 auch<br />
zusammengeschrieben werden, im Falle einer Gesamtbetonung (Hauptakzent soll auf dem ersten Bestandteil<br />
liegen): aufeinanderprallen, abhandenkommen, abwärtsfließen.<br />
Bei Verbindungen aus Adjektiv und Verb wurde als auschlaggebender Aspekt das form<strong>ale</strong> Kriterium<br />
der Erweiterbarkeit bzw. Steigerbarkeit des Eigenschaftswortes berücksichtigt. War der erste Bestandteil<br />
steigerbar oder erweiterbar sollte getrennt geschrieben werden (bekannt machen, nahe gehen, fern liegen, fest<br />
halten, übrig bleiben, sauber machen usw.). Ab 2006 dagegen wird diese Regel in gewissen Fällen<br />
aufgehoben, z.B. bei Entstehung einer homogenen Gesamtbedeutung, die sich nicht unmittelbar aus den<br />
einzelnen Komponenten ableiten lässt (schwerfallen, krankschreiben, heimlichtun, richtigstellen), oder im<br />
Falle sogenannter resultativen Prädikative (die den Ergebnis einer Handlung vorzeigen – kaputtgehen,<br />
feinhacken, saubermachen, großziehen).<br />
Substantiv<br />
Eine erste eingeführte Änderung bei Verbindungen mit Substantiven betrifft die Getrennt- und<br />
Großschreibung dieser im Falle gewisser Fügungen mit Verben, in denen die Selbstständigkeit des nomin<strong>ale</strong>n<br />
Bestandteils hervorgehoben werden soll: z.B. Diät halten, Auto fahren, Rad fahren, Kegel schieben, Probe<br />
fahren, Maschine schreiben, Walzer tanzen, Ski laufen, Maß halten, Eis laufen. Diese Regelung sollte vor