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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

der Arbeit, mündlich oder aufgeschrieben versetzen sie [die Soldaten] den<br />

Feinden <strong>eine</strong>n Schlag. Und mit ihnen Seite an Seite schreitet unser Jahr-<br />

h<strong>und</strong>ertfre<strong>und</strong> <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong>.” (Baltušis, 1964) 73 Über Moskaus<br />

Radio erklingt <strong>Donelaitis</strong>’ Stimme „Deutsche halten den Litauer oftmals<br />

nur für <strong>eine</strong>n Lümmel...” (lit. „Vokiečiai lietuvnink¸a per drimeli¸ laiko...”)<br />

(vgl. Baltušis, 1964)<br />

ßen:<br />

Reimeris formuliert <strong>Donelaitis</strong>’ Aktualität in der Nazizeit folgenderma-<br />

„Sein Wort erklang [...] wie die Stimme <strong>eine</strong>s Kriegsdich-<br />

ters, der an der Front den Nachfahren der bösen Amtsräte<br />

begegnete, wie die Stimme der Gräueltaten der faschistischen<br />

Räuber [...] <strong>Donelaitis</strong> steht in <strong>eine</strong>r Reihe mit denen, die vol-<br />

ler Zorn mit den Waffen auf der Schulter den historischen Sieg<br />

der Menschheit gegen die Schande <strong>und</strong> das Elend des 20. Jahr-<br />

h<strong>und</strong>erts - den Faschismus - schmieden.” (Reimeris, 1964b) 74<br />

In <strong>eine</strong>m weiteren Artikel von Reimeris wird <strong>Donelaitis</strong> wiederum zum<br />

Helfer der Soldaten im Zweiten Weltkrieg stilisiert. „<strong>Donelaitis</strong>’ Werk half<br />

den Menschen im Kampf mit den Urenkeln der Amtsräte - den Räubern<br />

Hitlers.” (Reimeris, 1964a) 75<br />

„Als man die rücksichtslose Plünderung des Landes sah <strong>und</strong><br />

jegliche Menschenrechte mit Füßen getreten wurden, als man<br />

den Spott <strong>und</strong> die blutigen Gewalttaten der Faschisten ertrug,<br />

traten wie gerade eben niedergeschrieben diese Worte aus der<br />

Sanftmut der Ewigkeit hervor: ,Wer befahl euch zu uns <strong>und</strong><br />

die Unseren so zu mißachten? / Konntet ihr dort denn nicht<br />

bleiben, wo aus dem Nest ihr geschlüpft seid / <strong>und</strong> man euch<br />

Frösche <strong>und</strong> Kröten zu fressen gelehrt hat? (Übersetzung von<br />

73 lit. „Fronte ir užnugaryje, ginklu ir darbu, žodžiu ir plunksna jie smog˙e smūgius<br />

priešui. Ir tarp j¸u vis¸u koja kojon ženg˙e mūs¸u amžininkas <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong>.”<br />

74 lit. „Jo žodis [...] skamb˙ejo lyg jauno kariopoeto, fronte mačiusio pikt¸uj¸u amtsrot¸u<br />

palikuoni¸u - fašistini¸u grobik¸u barbariškum¸a balsas [...] <strong>Donelaitis</strong> stojo rikiuot˙en t¸u,<br />

kurie vis¸u rūši¸u ginklais iš peties kal˙e istorin¸e žmonijos pergal¸e prieš dvidešimtojo<br />

amžiaus g˙ed¸a ir b˙ed¸a - fašizm¸a.”<br />

75 lit. „Donelaičio kūrinys pad˙ejo žmonems kovoti su amtsrot¸u proanūkiais - hitleriniais<br />

grobikais.”<br />

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