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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

Viktorija Daujotyt˙e führt in ihrem Vortrag an, dass <strong>Donelaitis</strong>’ Sicht des<br />

Pastors nicht immer mit den Bräuchen des Litauertums übereinstimme,<br />

was sich in <strong>s<strong>eine</strong></strong>n Äußerungen über die litauischen Dainas widerspiegele.<br />

Betonung liegt im Artikel von Bernardas Aleknavičius auf <strong>Donelaitis</strong>’<br />

Beruf, der für ihn <strong>eine</strong> Berufung darstellte. „Zuallererst war K. <strong>Donelaitis</strong><br />

Pfarrer, der <strong>s<strong>eine</strong></strong>n direkten Pflichten als Pastor der Tollmingkehmer Ge-<br />

meinde nachging. Und diese Arbeit verrichtete er nicht notdürftig, sondern<br />

mit großem Pflichtbewusstsein. Man sagt, dass er in Tollmingkehmen nur<br />

ein einziges Mal wegen Krankheit nicht in die Kirche ging.” (Aleknavičius,<br />

1993) 181<br />

Betrachtet man die Anzahl der Abhandlungen, die in den 1950-er <strong>und</strong><br />

1960-er Jahren verfasst wurden mit denen, die in den letzten 20 Jahren<br />

der Sowjetzeit den litauischen Leser erreichten, so stellt man fest, dass der<br />

Dichter im Feuilleton der Tagespresse der 1970-er Jahre weitaus weniger<br />

thematisiert wurde. Die wissenschaftliche Beschäftigung ist zwar weiterhin<br />

bedeutend, jedoch fehlt der anfängliche „Druck”, <strong>Donelaitis</strong> jedem litaui-<br />

schen Bürger nahezubringen, sei es durch Tageszeitungen, Zeitschriften,<br />

in der Schule oder der Universität.<br />

3.5 <strong>Donelaitis</strong> in der DDR<br />

In der DDR begann die Rezeption des litauischen Schriftstellers Kristijo-<br />

nas <strong>Donelaitis</strong> erst in den 60-er Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. <strong>Donelaitis</strong><br />

bildete nach Aussagen von Leonas Stepanauskas <strong>und</strong> Friedhilde Krause<br />

den Ursprung für die Gründung <strong>eine</strong>r Baltisten-Kommission, angegliedert<br />

an das nationale Slavistenkommitee. Im Gespräch mit dem litauischen<br />

Journalisten Stepanauskas 182 wurde deutlich, dass Kostas Korsakas den<br />

Stein für <strong>eine</strong> Ausstellung über <strong>Donelaitis</strong> in Berlin ins Rollen gebracht<br />

siliečia su aiškumo siekiančia Vakar¸u klasikine m¸astysena, su aiškia tvarka žem˙eje<br />

ir danguje.”<br />

181 lit. „Pirmiausia K. <strong>Donelaitis</strong> buvo kunigas, ˙ejo tiesiogines Tolminkiemio parapijos<br />

klebono pareigas. Ir ši¸ darb¸a atliko ne šiaip sau, bet su dideliu pareigingumu. Sakosi,<br />

kad Tolminkiemyje jis tik vien¸a kart¸a, d˙el ligos, nenu˙ejo i¸ bažnyči¸a.”<br />

182 Es fand ein Interview mit Leonas Stepanauskas im September 2005 in Berlin statt,<br />

in dem es um die <strong>Donelaitis</strong>-Ausstellung in der Staatsbibliothek Unter den Linden<br />

<strong>und</strong> um den Umgang mit <strong>Donelaitis</strong> in der DDR ging<br />

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