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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

Buddensieg) <strong>Donelaitis</strong> steht wie lebendig gemeinsam mit den<br />

tüchtigen Partisanen, um gegen die Besetzer der litauischen<br />

Erde zu kämpfen.” (Reimeris, 1964a) 76<br />

Mieželaitis transportiert aktuelle Bilder vom Deutschen in die Zeit der<br />

Kolonisierung Ostpreußens <strong>und</strong> spricht in dem Zusammenhang aus der<br />

Sicht der deutschen Kolonisten vom niederen Volk der Litauer <strong>und</strong> belegt<br />

dies mit <strong>eine</strong>m Zitat aus den Metai, welches völlig aus <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Kontext<br />

gerissen präsentiert wird <strong>und</strong> dennoch die Einstellung der Deutschen ge-<br />

genüber den Litauern nicht belegen kann.<br />

„Für die deutschen Kolonisten sind die Litauer ein niede-<br />

rer Volksstamm, ein Volk der leibeigenen Bauern (,būrai’ von<br />

deutsch ,Bauer’), welches anhand der schrecklichen preußi-<br />

schen Gesetze in Zaum gehalten, germanisiert <strong>und</strong> vernichtet<br />

werden sollte. Dementsprechend verhielten sich die ankom-<br />

menden preußischen Kolonisten auf westlitauischem Boden.<br />

’Ach, wir Litauer, arme Tröpfe, auf Bastschuhen gehend,<br />

können wohl niemals den Herren noch ihren Dienern je glei-<br />

chen’ [Übersetzung von Buddensieg];<br />

dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch alle Teile<br />

des Epos...” (Mieželaitis, 1964a) 77<br />

<strong>Donelaitis</strong>’ Einstellung gegenüber den Deutschen wird verzerrt <strong>und</strong><br />

Empfindungen wie Hass, Abscheu <strong>und</strong> Empörung auf sie projiziert. „Der<br />

Vergleich wie ein Deutscher bedeutete für ihn (<strong>Donelaitis</strong>) den größten<br />

Tadel.” (Mykolaitis, 1947, S.17) 78<br />

76 lit. „Matant beatodairišk¸a krašto pl˙ešim¸a, bet koki¸u žmogaus teisi¸u pamynim¸a, kenčiant<br />

pasityčiojimus ir kruvinas fašist¸u piktadarybes, lyg k¸a tik parašyti iš amži¸u<br />

glūdumos ˙ejo žodžiai: ,Kas jums liep˙e mus ir žmones mūs¸u paniekint? / Ar negal˙ejot<br />

ten pasilikt, kur jus nuper˙ejo / Ir varles bei rupuižes jus ˙est pamokino? -<br />

<strong>Donelaitis</strong> lyg gyvas stojo drauge su šauniaisiais partizanais kovoti prieš okupantus<br />

Lietuvos žem˙eje...”<br />

77 lit. „Vokiškiesiems kolonizatoriams lietuviai - žemesn˙e žmoni¸u paderm˙e, baudžiaunink¸u<br />

,būr¸u’ (iš vokiškojo ,Bauer’) tauta, kuri¸a reikia laikyti pažabot¸a žiauriausiais<br />

prūs¸u i¸statymais, suvokietinti ir išnaikinti. Šitaip ir elgiasi prūs¸u ateiviai-kolonistai<br />

vakar¸u lietuvi¸u žem˙eje. Mes lietuvninkai vyžoti, mes, nabag˙eliai,<br />

Ponams ir tarnams j¸u, rods, prilygti negalim, - vsi mintis raudona gija nusidriekia<br />

per visas poemos dalis...”<br />

78 lit. „Palyginimas „kaip vokietis” jam (<strong>Donelaitis</strong>) reiškia didžiausi¸a papeikim¸a.”<br />

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