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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

stieß, die für <strong>s<strong>eine</strong></strong> Untersuchungen von großer Bedeutung waren. So<br />

konnte er, nach <strong>s<strong>eine</strong></strong>n Worten, den Jahreszeiten-Text vervollständigen<br />

<strong>und</strong> korrekt abdrucken.<br />

Die dritte Ausgabe des Donelaitschen Werkes Metai von G.H.F. Nes-<br />

selmann kam 1869 in Königsberg heraus (Donalitius, 1869).<br />

Nesselmann sagt über die Metai, dass es sich dabei um ein Gedicht han-<br />

dele, welches sich aus vier Idyllen zusammensetze. Für ihn stelle das Werk<br />

nicht in <strong>s<strong>eine</strong></strong>r Gänze <strong>eine</strong> Idylle dar, sondern es bestehe aus einzelnen<br />

Teilen, die als Idyllen bezeichnet werden. Sämtliche epischen Elemente<br />

werden von Nesselmann unterschlagen. Er gelangt zu dieser Festlegung<br />

aufgr<strong>und</strong> der fehlenden Übergänge der einzelnen Beschreibungen der Jah-<br />

reszeiten. Es fehlte der inhaltliche rote Faden im gesamten Werk, der von<br />

<strong>eine</strong>r gesamtheitlichen Einordnung in ein bestimmtes Genre abhält. Dies<br />

war auch der Gr<strong>und</strong>, warum er die einzelnen Idyllen in der Abfolge von<br />

J. Hohlfeldt publizierte, indem er mit RG begann <strong>und</strong> ŽR, PL <strong>und</strong> VD<br />

folgen ließ.<br />

Was Nesselmann in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Vorwort der <strong>Donelaitis</strong>-Ausgabe hauptsäch-<br />

lich beschäftigte, war die Analyse der bereits erschienenen Ausgaben von<br />

Rhesa <strong>und</strong> Schleicher. Schleicher ließ sich stark von der Rhesa’schen Aus-<br />

gabe leiten, davon geht G.H.F. Nesselmann in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Vorwort zu den<br />

Littauischen Dichtungen aus, welches gerade vier Jahre später in Königs-<br />

berg erschien. Er kritisiert darin sowohl Ludwig Rhesa als auch August<br />

Schleicher.<br />

In der Handschrift <strong>und</strong> den Abschriften von Hohlfeldt treten elf litera-<br />

rische Einheiten hintereinander auf, wobei jede Einheit <strong>eine</strong> eigene Über-<br />

schrift aufweist. Diese elf Einheiten bestehen aus den sechs Fabeln des<br />

<strong>Donelaitis</strong>, aus Pričkaus pasaka apie lietuvišk¸a svodb¸a (Fritzens Erzäh-<br />

lung von der litauischen Hochzeit) <strong>und</strong> vier größeren literarischen Stücken,<br />

welche Nesselmann als Idyllen bezeichnet <strong>und</strong> die mit den einzelnen Jah-<br />

reszeiten betitelt wurden. (vgl. Nesselmann, 1867, S.66) Nesselmann wirft<br />

Rhesa vor allem die fehlende Originaltreue <strong>und</strong> <strong>eine</strong> „unverantwortliche<br />

Liederlichkeit” (Nesselmann, 1867, S.68)i vor, die dem Leser des Textes<br />

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