Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte
Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte
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2 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> <strong>und</strong> sein Werk Metai<br />
spürbar. Eine Bedeutung bekommen die Tiere <strong>und</strong> Pflanzen durch ihr<br />
Dasein als Geschöpfe Gottes. <strong>Donelaitis</strong> preist die W<strong>und</strong>er der Natur, die<br />
von Gott dem Schöpfer gemacht wurden. Gottes Stimme ist selbst in dem<br />
kleinsten Getier <strong>und</strong> im Gezwitscher der Vögel.<br />
Kuckucke, Drosseln flatterten bunt durcheinander zur Höhe,<br />
Alle priesen sie Gott als den Schöpfer heiteren Sinnes.<br />
...<br />
Bis in das düstre Gewölk emporsteigend, brachte der Kranich,<br />
Beinah als ob er weint’ oder klagte, den Himmel zum Tönen;<br />
Aber es sind k<strong>eine</strong> Wehrufe, wenn er schreiend so tönte,<br />
Nein, er will nur bezeugen, wie Gottes allmächtige Allmacht<br />
Auch in den Stimmen der Vögel sehr zum Erstaunen sich k<strong>und</strong>-<br />
tut.(<strong>Donelaitis</strong>, 1970, S.7, I, 67ff) 1<br />
Im Werk Metai ist Gottes Nähe stets unmittelbar <strong>und</strong> <strong>s<strong>eine</strong></strong> Allmacht<br />
gegenwärtig. Sie soll dem Rezipienten verdeutlichen, dass jedes Schicksal<br />
Gottes Fügung sei <strong>und</strong> der Mensch sich damit zufrieden geben <strong>und</strong> das<br />
Beste daraus machen solle.<br />
Die evangelischen Gesangbücher des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts sind durchzogen<br />
von Klageliedern, Lehr- <strong>und</strong> Trostliedern. Auch in den Metai finden sich<br />
Anklänge christlicher Seelsorge, was nicht erstaunlich ist, da <strong>Donelaitis</strong><br />
sein halbes Leben als Pastor tätig war <strong>und</strong> somit die Position des Seelsor-<br />
gers für <strong>s<strong>eine</strong></strong> Gemeindemitglieder einnahm.<br />
Klagen der litauischen Bauern über ihr schweres Dasein erstrecken sich<br />
über das gesamte Werk von <strong>Donelaitis</strong>. „Ohne Mühsal kann nämlich nicht<br />
<strong>eine</strong>r hier leben auf Erden.” (<strong>Donelaitis</strong>, 1970, S.16, I, 347) 2 Der Erzäh-<br />
ler mahnt mit den Worten: „Dir, o Mensch, dir schenkte der liebe Gott<br />
sehr viel mehr noch, / Und da murrst du noch, wenn du zuweilen manch-<br />
1 lit. Original aus: <strong>Donelaitis</strong>, <strong>Kristijonas</strong>: Raštai, Vilnius: Vaga, 1977, S.95, I, 67ff (Geguž˙es<br />
ir strazdai sumišai lakstydami žaid˙e | Ir sutvertoji¸ linksmai rykaudami gyr˙e. |<br />
... | Gervins ik debesi¸u juod¸u dyvinai kopin˙edams | Ir nei verkdams irgi dejuodams<br />
skambino dang¸u; | Bet tai ne verksmai, kad jis taip skambina šaukdams, | Ne! jis<br />
nor pamokint, kaip dievo did˙e galyb˙e | Ir paukšteli¸u balsuos yr didei stebuklinga.)<br />
2 lit. Original aus: <strong>Donelaitis</strong>, <strong>Kristijonas</strong>: Raštai, Vilnius: Vaga, 1977, S. 109, I, 347<br />
(Irgi be vargo būt negal nei viens šime sviete)<br />
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