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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

3.7 Die Exillitauer <strong>und</strong> <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong><br />

Neben dem topographischen Gebiet Litauens gibt es bereits seit dem 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert weltweit <strong>eine</strong> große Anzahl niedergelassenen Menschen litaui-<br />

scher Herkunft. Ausserhalb der Grenzen des litauischen Territoriums leben<br />

mehr als <strong>eine</strong> Million Litauer, d.h. ca. ein Drittel der heutigen Einwohner-<br />

zahl des Landes. Neben den Anrainerstaaten Polen, Weissrussland <strong>und</strong><br />

dem Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation gab es für viele Li-<br />

tauer weit entferntere Ziele ihrer Auswanderung, die teils wirtschaftliche<br />

teils politische Gründe hatte. Wollten sich die <strong>eine</strong>n im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

der Unterdrückung der zaristischen Macht entziehen, so flohen die anderen<br />

gegen Ende des Zweiten Weltkrieges vor den bestehenden Verhältnissen<br />

in <strong>eine</strong> ungewisse Zukunft.<br />

Die meisten Litauer leben in den USA, größere Gruppen in Russland,<br />

Kanada, Brasilien, Argentinien, Großbritannien, Deutschland, Australien,<br />

Lettland.<br />

Die Exillitauer blieben ihrem Heimatland bzw. der litauischen Kultur<br />

<strong>und</strong> den Traditionen nach ihrer Emigration sehr verb<strong>und</strong>en. Viele von ih-<br />

nen setzten sich stark für die Förderung <strong>eine</strong>r eigenen Identität im Exil<br />

ein <strong>und</strong> kämpften für die Bewahrung litauischer Sitten <strong>und</strong> Bräuche. Sie<br />

schlossen sich in litauischen Gemeinden auf der ganzen Welt zusammen.<br />

Es entstanden litauische Schulen, Zentren der litauischen Kultur, Pfarrge-<br />

meinden, die zum Erhalt der litauischen Identität beitrugen. Auf wissen-<br />

schaftlicher Ebene setzten sich Exillitauer für die Gründung von Archiven<br />

ein <strong>und</strong> beteiligten sich an lituanistischen Publikationen in der Mutter-<br />

sprache.<br />

Dr. Rita Tūtlyt˙e unterscheidet in ihrer Abhandlung „Die Ausgewan-<br />

derten - Litauische Literatur des Exils” fünf verschiedene Etappen der<br />

litauischen Emigration des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts:<br />

1. Anfang des 20. Jhs <strong>–</strong> wirtschaftsbedingte Emigration in die USA<br />

2. Erste Hälfte des 20. Jhs <strong>–</strong> Emigration der diplomatischen Dienste<br />

3. Die durch den 2. Weltkrieg aus der Heimat Fortgerissenen<br />

4. Emigration einzelner Dissidenten in den Sowjetjahren<br />

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