Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte
Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte
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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />
Vom Terminus Klassenkampf ist in den Metai zur Zeit des <strong>Donelaitis</strong>-<br />
Jubiläums nur noch vereinzelt die Rede. Hauptsächlich wird <strong>Donelaitis</strong>’<br />
Sympathie für das Bauernvolk hervorgehoben, sein Eintreten für die<br />
Klasse der Bauern, immer in Abgrenzung zu der herrschenden Klasse der<br />
Feudalherren.<br />
Deutlich wird in allen Artikeln, gegen wen sich die Aussagen im Epos<br />
Metai hauptsächlich richten. Es wird Schwarz-Weiß-Malerei betrieben, wo-<br />
bei die Kolonisten <strong>und</strong> Neuankömmlinge als die Ausbeuter <strong>und</strong> Unter-<br />
drücker angesehen werden <strong>und</strong> die litauischen Bauern das unterjochte Volk<br />
darstellen.<br />
. „In den ‚Metai’ beruhigt der Dichter, tröstet, leitet die von<br />
den Herren unterdrückten Leibeigenen an, hebt ihr Selbstver-<br />
trauen, ihr Selbstwertgefühl. Im Gegensatz dazu äußert sich<br />
der Dichter in tiefer Abscheu <strong>und</strong> mit hasserfüllten, satiri-<br />
schen Worten zu <strong>s<strong>eine</strong></strong>n Feinden <strong>und</strong> denen des ganzen Volkes,<br />
den feudalen Gutsherren <strong>und</strong> ihren Schmeichlern, den Reprä-<br />
sentanten feudaler Gewalt im unterjochten Dorf.“ (Gineitis,<br />
1953a) 103<br />
„Er [<strong>Donelaitis</strong>] erhob kühn <strong>und</strong> eindrucksvoll die Stimme<br />
gegen die ewigen Feinde des litauischen Volkes - die Germani-<br />
sierer <strong>und</strong> Kolonisten.” (Vengris, 1950) 104<br />
„<strong>Donelaitis</strong> erhebt die Stimme des scharfen Protestes ge-<br />
gen die Unterdrücker <strong>und</strong> Ausbeuter <strong>s<strong>eine</strong></strong>s Volkes.” (Gineitis,<br />
1953b) 105<br />
103 lit. „ ,Metuose’ poetas ramina, guodžia, moko pon¸u engiamus baudžiauninkus, kelia<br />
j¸u pasitik˙ejim¸a savimi, savo vert˙es pajautim¸a. Priešingai, su gilia panieka, pilnu<br />
neapykantos satyriniu žodžiu poetas atsiliepia apie savo ir visos liaudies priešus -<br />
feodalus dvarininkus bei j¸u pakalikus - feodal¸u valios vykdytojus baudžiaviniame<br />
kaime.”<br />
104 lit. „Jis [<strong>Donelaitis</strong>] dr¸asiai ir i¸spūdingai pak˙el˙e bals¸a prieš lietuvi¸u tautos amžinus<br />
priešus - vokietintojus ir kolonizatorius.”<br />
105 lit. „<strong>Donelaitis</strong> kelia rūst¸u protesto bals¸a prieš liaudies eng˙ejus ir išnaudotojus.”<br />
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