Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte
Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte
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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />
Donelaičio jubiliejiniai metai (dt. Das Jubiläumsjahr von <strong>Kristijonas</strong> Do-<br />
nelaitis) heraus, in dem offizielle Dokumente des Festes, gehaltene Reden<br />
über den Dichter <strong>Donelaitis</strong> etc. abgedruckt wurden. Als Primärliteratur<br />
wäre die Ausgabe Jau saulel˙e v˙el (dt. Schon die Sonne wieder) hervorzuhe-<br />
ben, in der die ersten 119 Zeilen der Metai (dt. das Jahr) in 11 verschiede-<br />
nen Sprachen (Litauisch, deutsch, lettisch, polnisch, russisch, ukrainisch,<br />
tschechisch, weißrussisch, estnisch, lateinisch <strong>und</strong> hebräisch) abgedruckt<br />
sind.<br />
Einen großen Beitrag für die <strong>Donelaitis</strong>-Forschung leistete das Werk<br />
Kristijono Donelaičio bibliografija von E. Lebedien˙e. Ähnlich aufgebaut ist<br />
der Ausstellungskatalog <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong>. 1714-1964, in dem sämtli-<br />
ches Material, welches für die Ausstellung verwendet wurde, registriert <strong>und</strong><br />
aufgelistet ist. Die Arbeit des Sprachwissenschaftlers Kabelka Donelaičio<br />
kūrini¸u leksika ist als wichtiger Beitrag für die Lituanistik hervorzuheben.<br />
Der Moskauer Verlag Chudožestvennaja literatura (dt. Schöne Literatur)<br />
brachte 1964 <strong>Donelaitis</strong>’ Metai ir pasak˙ečios (dt. Das Jahr <strong>und</strong> die Fabeln)<br />
in russischer Sprache heraus.<br />
Besonders ausführlich wurde über <strong>Donelaitis</strong> in der litauischen Presse<br />
berichtet. <strong>Donelaitis</strong> sollte nicht nur für Wissenschaftler von Interesse sein,<br />
deshalb war man bemüht den Poeten der gesamten Bevölkerung nahezu-<br />
bringen. Viele Artikel über ihn erschienen in der am meisten verbreiteten<br />
Tageszeitung Tiesa, dem Organ des ZK der Kommunistischen Partei Li-<br />
tauens. Ihr Motto war: „Wir müssen die Schriftsteller zu Menschen wie<br />
Stachanov 127 erziehen, ebenso wie wir Traktorfahrer <strong>und</strong> die Helden in<br />
den Betrieben <strong>und</strong> auf den Feldern erziehen.” (Unbekannt, 2005) 128 Aus-<br />
führlich berichtete man in der Tiesa über die Jubiläumsvorbereitungen<br />
bzw. Umsetzungen, über Leben <strong>und</strong> Werk des Schriftstellers.<br />
Die Wochenzeitschrift Literatūra ir menas (dt. Literatur <strong>und</strong> Kunst)<br />
war im Jubiläumsjahr gefüllt mit Artikeln namhafter Literaturkritiker<br />
über <strong>Donelaitis</strong>. Die Lietuvi¸u literatūros enciklopedija (dt. Enzyklopädie<br />
127 Stachanov hat den Kommunismus in der Sowjetunion unermüdlich mit aufgebaut.<br />
Wenn man sagt, jemand ist wie die Stachanoviečiai, dann soll das heißen, er arbeitet<br />
Tag <strong>und</strong> Nacht unentwegt mit übermenschlichen Kräften.<br />
128 lit. „Turime aukl˙eti rašytojus stachanoviečiais, kaip aukl˙ejame traktorininkus, kaip<br />
aukl˙ejame i¸moni¸u ir dirv¸u didvyrius...”<br />
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