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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

werden im Werk Metai kaum beschrieben, „ obwohl überall ihre Nähe <strong>und</strong><br />

ihre harte Hand zu spüren seien... fast so als agierten die Deutschen hinter<br />

der Leinwand” (Miškinis, 1939) 21<br />

Die Betonung liegt bei Kuzmickis Artikel auf <strong>Donelaitis</strong>’ Beruf als pro-<br />

testantischer Pfarrer, durch den er die Rolle des Trösters der armen Bauern<br />

eingenommen hat. Auch Miškinis betont <strong>Donelaitis</strong>’ Beruf als Geistlicher.<br />

Er kümmere sich laut Kuzmickis um die Angelegenheiten der Litauer.<br />

Auch in der Literaturgeschichte von 1939 bekommt <strong>Donelaitis</strong> <strong>eine</strong>n ho-<br />

hen Stellenwert als echter Litauer, „der <strong>s<strong>eine</strong></strong> Volksgruppe gegen fremde<br />

Unterdrückung verteidigt, durch die das litauische Naturell <strong>und</strong> der litaui-<br />

sche Geist geschädigt werden.” (Miškinis, 1939) 22 <strong>Donelaitis</strong> wird also als<br />

Verteidiger des litauischen Volkes gesehen, „ der sich immer für die Bauern<br />

aussprach.” (Miškinis, 1939) 23<br />

Als „wahrer Christ” (lit. tikras krikščionis) war <strong>Donelaitis</strong> ein wahrheits-<br />

liebender <strong>und</strong> offener Mensch. „An erster Stelle stand für <strong>Donelaitis</strong> die<br />

Religion...” (Kuzmickis, 1932) 24 Das menschliche Wesen sei für ihn das<br />

höchste von Gott Geschaffene.<br />

Das literarische Werk des <strong>Donelaitis</strong> stuft Kuzmickis als sehr wertvoll<br />

<strong>und</strong> poetisch ein. „<strong>Donelaitis</strong>’ Wortschatz ist sehr reich an Wörtern, die<br />

ganz verschiedene gedankliche Schattierungen verdeutlichen.” (Kuzmickis,<br />

1932) 25<br />

Kuzmickis setzt bereits in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m 1930 erschienenen Artikel zu Donelai-<br />

tis den Schwerpunkt auf die religiöse Ausrichtung des literarischen Werkes<br />

von <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> <strong>und</strong> auch <strong>s<strong>eine</strong></strong>s Lebens. Er stellt <strong>s<strong>eine</strong></strong> religiöse<br />

Weltanschauung in den Vordergr<strong>und</strong>. Alles sei ein von Gott bestimmtes<br />

Schicksal. „Der Dichter beschreibt die Herren in düsteren Farben, während<br />

er die ganze Tragödie der Bauern verdeutlicht.” (Kuzmickis, 1930) 26<br />

21 lit. „nors visur jaučiame j¸u buvim¸a ir j¸u kiet¸a rank¸a...Vokiečiai čia tarytum už scenos<br />

veikia.”<br />

22 lit. „gin¸as savo tautiečius nuo svetim¸uj¸u priespaudos, kuri žaloja lietuvi¸u prigimti¸,<br />

mažina j¸u dvasi¸a.”<br />

23 lit. „visada užtardamas būrus”<br />

24 lit. „Pirmasis dalykas, kuris čia rūpi Duonelaičiui, yra religija...”<br />

25 lit. „[Donelaičio] žodynas labai turtingas žodži¸u i¸vairiems minties atspalviams<br />

žym˙eti.”<br />

26 lit. „Poetas juodomis varsomis vaizduoja tuos ponus, pažym˙edamas vis¸a būr¸u trage-<br />

dij¸a”<br />

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