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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

„In <strong>Donelaitis</strong>’ Werk erklingt <strong>eine</strong> Stimme des Protestes vol-<br />

ler Verärgerung gegen die deutschen Ankömmlinge <strong>und</strong> ihre<br />

verhängnisvollen Absichten <strong>eine</strong>r Entnationalisierung als auch<br />

ihre räuberischen Interessen.” (Unbekannt, 1950) 106<br />

„Scharfer sozialer Protest <strong>und</strong> Protest des [litauischen] Volkes gegen<br />

die deutschen Kolonisten, die den Litauern Leid zufügten <strong>und</strong> gegen die,<br />

die für die Litauer ausdrückliche Verachtung empfanden - so ist dieses<br />

poetische Dokument vor allem zu charakterisieren. ” (Artikel von Venclova<br />

1947) (Venclova, 1958, S.175) 107 Belegt wird die Stimme des Protestes<br />

häufig mit den selben Zitaten aus den Metai:<br />

Deutsche halten den Litauer oftmals nur für <strong>eine</strong>n Lümmel,<br />

| Und das Franzosengesindel lächelt, grinst höhnisch, wenn sie<br />

uns sehen, | Grinsen, scheint’s, aber sie loben das treffliche<br />

Brot, das wir backen, | Essen mit wahrem Behagen auch unsre<br />

geräucherten Würste, | Aber sieh, nachdem sie vom Litauer<br />

Speck schon ganz voll sind | Und mit Gewalt unser ganzes Bier<br />

bereits völlig getrunken, | Schämt doch k<strong>eine</strong>r, den biederen<br />

Litauer frech zu beschimpfen. (Übersetzung von Buddensieg,<br />

S.99, IV, 530ff)<br />

Wer befahl euch uns <strong>und</strong> die Unseren so zu mißachten? |<br />

Konntet ihr dort denn nicht bleiben, wo aus dem Nest ihr<br />

geschlüpft seid | <strong>und</strong> man euch Frösche <strong>und</strong> Kröten zu fressen<br />

gelehrt hat?” (Übersetzung von Buddensieg, S.100, IV, 539ff)<br />

(Venclova, 1958, S.175) 108<br />

106 lit. „Donelaičio kūryboje skamba pasipiktinimo kupinas protesto balsas prieš vokiškuosius<br />

at˙ejūnus ir j¸u vedam¸a pragaišting¸a nutautinimo darb¸a ir grobuoniškus<br />

interesus.”<br />

107 lit. „Aštrus socialinis ir tautinis protestas prieš vokieči¸u kolonist¸u lietuviams daromas<br />

skriaudas ir prieš j¸u reiškiam¸a lietuviams paniek¸a - štai kas pirmiausia charakterizuoja<br />

ši¸ reikšming¸a poetini¸ dokument¸a.”<br />

108 lit. Vokiečiai lietuvnink¸a per drimeli¸ laiko, / O prancūzpalaikiai, i¸ ji¸ žiūr˙edami, šypsos.<br />

/ Šypsos, rods, o tik mūs¸u šaun¸a garbina duon¸a / Ir dešras rūkintas su pasim˙egimu<br />

valgo. / O štai jau lašini¸u lietuvišk¸u prisi˙ed¸e / Ir mūs al¸u su gvoltu jau<br />

vis¸a sug˙er¸e, / Viežlybus lietuvninkus išpeikt nesig˙edi. / Kas mums liep˙e mus ir<br />

žmones mūs¸u paniekinti? / Ar negal˙ejot ten pasilikt, kur jus nuper˙ejo / Ir varles<br />

bei rupuiž˙es jus ˙est pamokino?”<br />

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