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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

„In <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Gedicht Metai finden wir k<strong>eine</strong> revolutionären<br />

Parolen.” (Antokolskis, 1955) 134<br />

„<strong>Donelaitis</strong> war kein Revolutionär, er veranlasste k<strong>eine</strong>n<br />

Sturz der Regierung dieser Herren; er war Pastor, Wissen-<br />

schaftler <strong>und</strong> Moralist, der in jeder Lebenslage nach dem Na-<br />

men Gottes rief <strong>und</strong> sich sehnlichst wünschte, dass die Herren<br />

gut <strong>und</strong> gerecht seien <strong>und</strong> die Bauern fleißig <strong>und</strong> tugendhaft.”<br />

(Tichonovas, 1955) 135<br />

<strong>Donelaitis</strong> stellt in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Werk stets den Fre<strong>und</strong> der Bauern dar, Anto-<br />

kolski betitelt ihn als „wahren Sohn <strong>s<strong>eine</strong></strong>r Epoche” (lit. tikras savo epochos<br />

sūnus) <strong>und</strong> meint, dass „die ganze Sympathie des Dichters, sein ganzes<br />

Herz ist auf der Seite der Bauern.” (Antokolskis, 1955) 136 Brodskij drückt<br />

es so aus, dass im ganzen Epos des Autors Mitgefühl für die Bauern <strong>und</strong><br />

arbeitenden Menschen zu spüren sei (vgl. Brodskij, 1955b). Sudrabkalns<br />

spricht vom „Tollmingkehmer Pfarrer, den die Leiden <strong>s<strong>eine</strong></strong>r Gemeindemit-<br />

glieder <strong>und</strong> des gesamten litauischen Volkes sehr bewegen.” (Sudrabkalnis,<br />

1955) 137 .<br />

Als Diener des preußischen Staates hatte <strong>Donelaitis</strong> dem Herrscher<br />

untertänig zu sein. „Er [<strong>Donelaitis</strong>] erscheint so, als ob er sich bemühte<br />

dem preußischen König, den Gutsbesitzern <strong>und</strong> den Beamten treu zu<br />

dienen, doch die sinnlose Grausamkeit der Herren, die Habsucht <strong>und</strong> die<br />

Stumpfsinnigkeit verursachen in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Herzen Zorn <strong>und</strong> Ärger, <strong>und</strong> dies<br />

verkündet er auch gewissenhaft <strong>und</strong> furchtlos in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Epos.” (Sudrab-<br />

kalnis, 1955) 138 <strong>Donelaitis</strong>’ Verärgerung richte sich hauptsächlich gegen die<br />

134lit. „Jo poemoje <strong>„Metai”</strong> mes nerandame revoliucini¸u šūki¸u.”<br />

135lit. „<strong>Donelaitis</strong> nebuvo revoliucionierius, neragino nuversti t¸u pon¸u valdži¸a; jis, pastorius,<br />

pamokslininkas ir moralistas, šauk˙esi dievo vardo visais gyvenimo atvejais<br />

ir nuoširdžiai troško, kad dvarininkai būt¸u geri ir teisingi, o valstiečiai darbštus ir<br />

dori.”<br />

136lit. „visos poeto simpatijos, visa jo širdis - valstieči¸u pus˙eje”<br />

137lit. „Tolminkiemio klebonas, kuri labai jaudino jo parapijieči¸u ir visos lietuvi¸u liaudies<br />

kent˙ejimai”<br />

138lit. „Jis atrodo, lyg ir stengiasi ištikimai tarnauti Prūs¸u karaliui, dvarininkams ir<br />

valdininkams, tačiau beprasmiškas pon¸u žiaurumas, gobšumas ir bukaprotišumas<br />

kelia jo širdyje rūstum¸a ir pasipiktinim¸a, ir tai jis taip pat s¸ažiningai ir bebaimiškai<br />

skelbia savo poemoje.”<br />

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