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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

Über Gineitis behauptet Gudaitis: „Wenn wir zur erwähnten Abhand-<br />

lung von Gineitis zurückkehren, stellen wir fest, dass er zur Wertung von<br />

<strong>Donelaitis</strong> <strong>und</strong> <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Werk jenen Anforderungsmaßstab benutzt, den die<br />

Diktatur verlangt.” (Gudaitis, 1962) 208 Dem Autor des Artikels scheint<br />

es unbegreiflich, <strong>Donelaitis</strong>’ Werk nach bolschewistisch-kommunistischen<br />

Maßstäben zu kritisieren <strong>und</strong> zu bewerten.<br />

Unverständlich erscheint Gudaitis die Tatsache, dass Gineitis Donelai-<br />

tis’ Gottesgläubigkeit herabzusetzen versucht. „...Gineitis behauptet, dass<br />

die von der Kirche gepredigte Ideologie das Kennzeichen für <strong>Donelaitis</strong>’<br />

ideologische Begrenztheit sei (S.98), <strong>und</strong> <strong>s<strong>eine</strong></strong> konfessionelle Weltsicht,<br />

meint Gineitis, begrenze <strong>Donelaitis</strong>’ Handeln <strong>und</strong> sein Werk. Durch sei-<br />

ne moralischen Predigten brächte <strong>Donelaitis</strong> ein reaktionär-ideologisches<br />

Moment in die Metai (S.101), äußert Gineitis.” (Gudaitis, 1962) 209 Für<br />

Gudaitis aber steht fest, dass <strong>Donelaitis</strong> ein großer Kämpfer des Volkes<br />

<strong>und</strong> des Geistes war. Das Feld <strong>s<strong>eine</strong></strong>s Kampfes bildete die Kanzel <strong>und</strong><br />

<strong>s<strong>eine</strong></strong> Waffen waren <strong>s<strong>eine</strong></strong> Predigten. Deutlich spiegele sich laut Gudaitis<br />

<strong>Donelaitis</strong>’ christlich-evangelische Weltanschauung in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Werk Metai<br />

wider. Auch Brazaitis hebt in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m Artikel von 1964 <strong>Donelaitis</strong>’ Religi-<br />

ösität hervor, mit der er die Menschen beeinflussen <strong>und</strong> auf den rechten<br />

Weg bringen wollte. „Auch mit dieser Auffassung stand <strong>Donelaitis</strong> allein<br />

dar, dass in <strong>s<strong>eine</strong></strong>m religiösen Licht sämtliche Widerreden verblassen, von<br />

denen es auch im Leben k<strong>eine</strong> geben muss, solange das religiöse Licht den<br />

Menschen das Leben erhellt <strong>und</strong> es lenkt.” (Brazaitis, 1964a) 210<br />

Der sowjetlitauische Literaturkritiker Gineitis wird nicht nur von Gu-<br />

daitis kritisiert. Auch in den Artikeln, die anlässlich des 250. Geburtstages<br />

von <strong>Donelaitis</strong> publiziert wurden, wird <strong>eine</strong> scharfe Kritik an der sowjet-<br />

vergija ir žmoni¸u žudyn˙es.”<br />

208 lit. „Gri¸ždami prie min˙eto Gineičio rašto, rasime, kad jis vartoja anos diktatūros<br />

reikalavim¸u mast¸a Donelaičiui ir jo „Metams” vertinti.”<br />

209 lit. „...Gineitis teigia, kad skelbiamoji bažnyčios ideologija yra Donelaičio ideologijos<br />

ribotumo požymis (p.98), o konfesin˙e pasaul˙ežiūra, teigia Gineitis, riboja Donelaičio<br />

veikl¸a ir kūryb¸a ir savo moralizavimais, sako Gineitis, <strong>Donelaitis</strong> i¸neš˙e i¸ „Met¸u”<br />

poem¸a reakcin˙es ideologijos moment¸a (p.101).”<br />

210 lit. „<strong>Donelaitis</strong> tuo ir buvo vieningas, kad jo religin˙eje šviesoje nyksta visoki prieštaravimai<br />

- j¸u nebūtǔ ir gyvenime, jei ta religin˙e šviesa žmoni¸u gyvenim¸a nušviest¸u<br />

ir ji¸ vairuot¸u.”<br />

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