25.02.2013 Aufrufe

Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

„Habt doch ihr Herren uns Bauern öfter schon derart ge-<br />

piesackt, | Daß wir künftighin Ratten <strong>und</strong> Mäuse zu fres-<br />

sen gezwungen.(Übersetzung von Buddensieg, S.94, IV, 356f)<br />

(Būt˙enas, 1955) 109<br />

„K<strong>eine</strong>r der Herren noch ward in der Welt mit dem Degen<br />

geboren, | Aber auch k<strong>eine</strong>r der Bauern brachte gleich <strong>eine</strong>n<br />

Pflug mit | Oder Gerät für die Egge oder die Zinken zum Re-<br />

chen.” (Übersetzung von Buddensieg, S.66, III, 458ff) (Korsa-<br />

kas, 1943, S.111f) 110<br />

„mit welcher Verärgerung <strong>und</strong> Verachtung er [<strong>Donelaitis</strong>] auf die Unter-<br />

drücker herab sieht: Aber der Herr von hohem Geschlecht, der vor Bauern<br />

sich aufbläht, schwimmt wie ein Fettauge immerfort oben auf siedendem<br />

Wasser. (Übersetzung von Buddensieg) <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> verurteilt<br />

nicht nur einmal die soziale Ungerechtigkeit, die Ausbeuterklasse:<br />

Mancher Herrenwicht, der den Steiß sich versengt hat, lacht<br />

der Bauern | Und verachtet, ein Laffe, nur grinsend die Ar-<br />

beit des Landmanns | Wie als könnt er, die Hand in die Seite<br />

gestemmt, ohne Bauern, | ohne daß diese den Mist fahren, im-<br />

merfort Kuchen nur essen.” (Riškus, 1955) 111<br />

Gineitis fasst das Werk von <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> wie folgt zusammen:<br />

„Die Metai sind bekannt als ein unverwechselbarer authentischer Zeuge<br />

der Epoche, der nicht nur Fakten des Klassenkampfes offen legt, sondern<br />

auch hilft, sich unmittelbar in die Wirklichkeit dieser Zeit hinein zu füh-<br />

len <strong>und</strong> die Entwicklung des Klassenbewusstseins der leibeigenen Bauern<br />

109lit. „Juk jūs ponai, mus, būrus, jau taip nustekenot, Kad paskiau mums ˙esti reiks<br />

žiurkes irgi pel˙edas.”<br />

110lit. Pon¸u dar nei viens su kardu negim˙e sviete, / O tarp būr¸u v˙el nei viens sau<br />

n’atneš˙e žagr¸e / Ar ak˙ečioms padarynes ar negeli¸ gr˙ebliui, -”<br />

111lit. „...su kokiu pasipiktinimu ir panieka jis (<strong>Donelaitis</strong>) žiūri i¸ išnaudotojus: Pons didžios<br />

gimin˙es, tarp būr¸u vis pasipūt¸es, Nei lašini¸u taukai ant šilto vandenio plaukia.<br />

<strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> ne kart¸a smerkia socialin¸e nelygyb¸e, išnaudotoj¸u klas¸e: Tūts<br />

nusvil¸es ponpalaikis, rods, juokiasi būrams / Ir besišypsodams j¸u darbus niekina<br />

bloznas, / Lygei kad toksai be būr¸u gal i¸siremti / Irgi be m˙ešlo j¸u pyragais gal<br />

pasivalgyt.”<br />

135

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!