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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

des Jubiläumsjahres ist 4 Jahre später, wie bereits im Kapitel über die<br />

1970-er <strong>und</strong> 1980-er Jahre erwähnt, herausgebracht worden.<br />

Zwanzig Prozent der veröffentlichten Artikel aus der Zeit nach 1990<br />

waren in der Zeitung Donelaičio žem˙e zu finden, die Kitkauskas als „die<br />

Zeitschrift der Liebhaber des Kaliningrader Gebietes” (lit. Karaliaučiaus<br />

krašto myl˙etoj¸u laikraštis) (Kitkauskas <strong>und</strong> Kitkauskien˙e, 2002, S.267)<br />

bezeichnet. Größtenteils handelte es sich bei den Artikeln aber um Pres-<br />

setexte, die den Dichter <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> nur am Rande erwähnten.<br />

Vielmehr drehte sich die Thematik der Artikel um das Land des Dichters,<br />

<strong>s<strong>eine</strong></strong> hinterbliebenen Nachkommen, die vertriebenen Memellitauer etc.<br />

Bereits in den 1980-er Jahren zeichnete sich <strong>eine</strong> freiere Interpretation<br />

von <strong>Donelaitis</strong>’ Leben <strong>und</strong> Werk ab. Es wurde nicht mehr streng nach<br />

Vorgabe ausgelegt <strong>und</strong> gedeutet. Nach der litauischen Unabhängigkeit<br />

setzt sich diese Tendenz fort. Herkunft, Lebensumstände <strong>und</strong> Weltsicht<br />

des Dichters werden nicht verschwiegen oder aber für Interpretationszwe-<br />

cke zurechtgebogen.<br />

<strong>Donelaitis</strong> wird nun vorrangig der Verteidiger des Litauertums, der Mo-<br />

ralist, der Tollmingkehmer Pfarrer, der sich stets für das Gute einsetzt,<br />

immer im Glauben daran, dass das Böse zu besiegen sei.<br />

Im 1990 veröffentlichten Sammelband <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> literatūros<br />

moksle ir kritikoje schreibt Pakalniškis:<br />

„K. <strong>Donelaitis</strong> verteidigte die Rechte, Sprache <strong>und</strong> Gebräu-<br />

che der Litauer sehr gewissenhaft, aber all das wurde weder<br />

mit den Bemühungen, die Eigenständigkeit des Großfürsten-<br />

tums Litauen zu sichern in Verbindung gebracht, noch mit<br />

den jenseits der Memel lebenden Litauern im allgem<strong>eine</strong>n.”<br />

(Pakalniškis, 1990) 233<br />

<strong>Donelaitis</strong>, der im Geiste des Protestantismus aufgewachsen ist, „drängte<br />

darauf, zu lernen <strong>und</strong> zu ergreifen, sich zu bilden <strong>und</strong> zu ver<strong>eine</strong>n.” (Pa-<br />

kalniškis, 1990) 234 Das Gedicht des <strong>Donelaitis</strong> habe laut Pakalniškis hohe<br />

233 lit. „ K. <strong>Donelaitis</strong> s¸amoningai gyn˙e lietuvi¸u teises, kalb¸a, papročius, bet visa tai n˙era<br />

siejama nei su pastangomis išsaugoti LDK savarankiškum¸a, nei apskritai su toliau<br />

už Nemuno gyvenančiais lietuviais.”<br />

234 lit. „verž˙esi pamokyti ir pagraudenti, apšviesti ir vienyti.”<br />

196

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