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Kristijonas Donelaitis und seine „Metai” – eine Rezeptionsgeschichte

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3 <strong>Kristijonas</strong> <strong>Donelaitis</strong> - <strong>eine</strong> kontroverse Rezeption<br />

1950 erschienen <strong>Donelaitis</strong>’ Werke in <strong>eine</strong>r Neuauflage, allerdings ohne<br />

die dokumentierenden Artikel <strong>und</strong> mit deutlich gekürzten Erklärungen.<br />

Der einführende Artikel der Neuauflage beinhaltete Teile aus den unver-<br />

öffentlichten Artikeln der vorherigen, ungedruckten Ausgabe. Es folgten<br />

1955 die fotografierten Handschriften des <strong>Donelaitis</strong> (<strong>Donelaitis</strong>, 1955a)<br />

<strong>und</strong> 1956 <strong>eine</strong> neue Ausgabe der Metai (<strong>Donelaitis</strong>, 1956). In den 50-er<br />

Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts häuften sich Rezensionen, Literaturkritiken<br />

<strong>und</strong> sprach- <strong>und</strong> literaturwissenschaftliche Abhandlungen über <strong>Kristijonas</strong><br />

<strong>Donelaitis</strong>. Im Jahre 1955 wurde sein 175. Todestag feierlich begangen,<br />

zu dem zahlreiche Publikationen in der Presse erschienen. Ein weiteres<br />

<strong>Donelaitis</strong>-Jubiläum wurde im Jahre 1964 begangen. Der 250. Geburts-<br />

tag des Dichters stand auf dem Programm, welchem ein spezielles Kapitel<br />

gewidmet ist. Für diese Jubiläum kam u.a. 1963 <strong>eine</strong> mehrsprachige Aus-<br />

gabe in den Buchhandel, in dem Auszüge aus den Metai <strong>und</strong> den Fabeln in<br />

deutscher, russischer, lettischer, polnischer, tschechischer, weissrussicher,<br />

estnischer, lateinischer <strong>und</strong> hebräischer Sprache präsentiert wurden. 1963,<br />

1966 <strong>und</strong> 1983 wurden weitere Auflagen der Metai editiert <strong>und</strong> 1977 noch<br />

einmal <strong>Donelaitis</strong>’ Werke herausgebracht.<br />

3.4.3 Sowjetlitauische Ehrung von <strong>Donelaitis</strong><br />

Die Sowjetunion war für jede ihrer Republiken auf der Suche nach ei-<br />

nem geeigneten Vorzeigeautor. <strong>Donelaitis</strong> galt besonders in den ersten<br />

zwei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg als das Paradebeispiel<br />

<strong>eine</strong>s volksnahen, klassenbewussten litauischen Dichters. Nicht allein die<br />

Litauische SSR konnte mit <strong>eine</strong>m Nationaldichter aufwarten, dem mehr<br />

als 40 Jahre besondere Huldigung zuteil wurde. Neben dem litauischen<br />

<strong>Donelaitis</strong> lassen sich für jede Sowjetrepublik literarische Vertreter fin-<br />

den, die diese herausragende Rolle <strong>eine</strong>s Volksfürsprechers übernahmen.<br />

Zum ukrainischen Dichter Taras Schewtschenko beispielsweise können<br />

bezüglich <strong>s<strong>eine</strong></strong>r Herkunft <strong>und</strong> <strong>s<strong>eine</strong></strong>s literarischen Werkes Parallelen zu<br />

buržuazin˙es ideologijos apraiškomis. Respublikinis spaudos puslapiuose, inteligentijos<br />

atstov¸u suvažiavimuose ir konferencijose, Moksl¸u akademijos sesijose buvo smarkiai<br />

kritikuojamos buržuazin˙es ideologijos apraiškos moksle, literat/=uroje, mene,<br />

aukštojo mokslo i¸staigose ir mokyklose.”<br />

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