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Methode<br />
Alltag aufgezeigt, aber auch die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch untereinander<br />
gegeben.<br />
Die einzelnen Sitzungen mit den Kindern verfolgten entsprechend den Vorgaben im<br />
Handbuch unterschiedliche Schwerpunkte. Zunächst stand die Vermittlung von<br />
Störungswissen und der Ableitung förderlicher Vorgehensweisen für das eigene Handeln im<br />
Vordergrund. In den folgenden vier Sitzungen wurden grundlegende Fertigkeiten eingeübt. In<br />
den restlichen Einheiten wurde die Ausbildung von Selbststeuerungsfertigkeiten<br />
(Reaktionsverzögerung, Prüfprozesse, verbale Handlungsregulation und Umgang mit<br />
Ablenkung) trainiert. Der Ablauf jeder Sitzung gestaltete sich dabei nach der im Manual<br />
vorgegebenen Struktur (Einleitung, Demonstration, Übung, Spielzeit), unter Anwendung der<br />
bereits dargelegten therapeutischen Techniken (vgl. Kap. 3.1).<br />
Um die Kinder für das Training zu motivieren, wurde mit operanter Verstärkung<br />
gearbeitet. Für erwünschtes Verhalten (z.B. angemessene Bearbeitung der Aufgaben unter<br />
Einhaltung erlernter Schritte) erhielten die Kinder positive Verstärker (Büroklammern), die,<br />
sobald eine bestimmte Anzahl gesammelt war, gegen ein kleines Spielzeug aus der<br />
„Kramkiste“ eingetauscht werden konnten. Bei Verstößen gegen zuvor vereinbarte<br />
Verhaltensregeln musste jeweils ein Verstärker zurückgegeben werden (response-cost-<br />
System). Die Grundlagen des Verstärkerprogramms wurden den Kindern zu Beginn der<br />
Intervention genau erklärt und in jeder Trainingssitzung wiederholt.<br />
Das inhaltliche Vorgehen war für die Trainingsgruppen im Wesentlichen identisch.<br />
Geringfügige Abweichungen resultierten aus altersbedingt unterschiedlichen Kenntnissen der<br />
Kinder. Die Teilnahme am Training unterlag krankheitsbedingt leichten Unregelmäßigkeiten:<br />
drei Kinder nahmen an allen zehn Trainingssitzungen, sechs Kinder an neun Terminen und<br />
fünf Kinder an acht Sitzungen teil. Ein Kind war an nur sieben Terminen anwesend. An<br />
Ferien- und Feiertagen fand kein Training statt.<br />
Die Rekrutierung, Testung und Durchführung der Intervention unterlag in Studie 2<br />
ähnlichen Modalitäten wie in Studie 1. Das Aufmerksamkeitstraining umfasste in Studie 2 15<br />
Sitzungen und wurde wöchentlich an einem bestimmten Nachmittag durchgeführt. Der<br />
eigentliche Ablauf der einzelnen Trainingseinheiten unter Verwendung verschiedener<br />
kognitiv-verhaltenstherapeutischer Grundtechniken, wie beispielsweise der operanten<br />
Verstärkung, wurde bereits an anderer Stelle eingehend vorgestellt (vgl. Kapitel 3.1).<br />
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