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Theoretischer Hintergrund<br />
Tabelle 1<br />
Diagnosekriterien der Klassifikationssysteme<br />
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyper-<br />
Aktivitätsstörung nach DSM-IV<br />
Hyperkinetischen Störung<br />
Nach ICD-10<br />
(Forschungsdiagnose)<br />
Im Vergleich zum Entwicklungsstand des Kindes abnormes Ausmaß an:<br />
1. Unaufmerksamkeit<br />
Beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler<br />
hat Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder Spielen aufrechtzuerhalten<br />
scheint häufig nicht zuzuhören, wenn er/ sie angesprochen wird<br />
führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und kann Aufgaben nicht zu Ende bringen<br />
(nicht aufgrund oppositionellen Verhaltens oder Verständnisschwierigkeiten)<br />
hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren<br />
vermeidet häufig, hat eine Abneigung gegen oder beschäftigt sich häufig nur widerwillig mit<br />
Aufgaben, die länger andauernde geistige Anstrengung erfordern<br />
verliert häufig Gegenstände, die für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt werden (z.B. Stifte, Bücher)<br />
lässt sich durch äußere Reize leicht ablenken<br />
ist bei Alltagsaktivitäten oft vergesslich<br />
2. Hyperaktivität<br />
zappelt häufig mit Händen oder Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum<br />
steht häufig auf in Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird<br />
läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist<br />
hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich ruhig zu beschäftigen<br />
ist häufig „auf Achse“ oder handelt oftmals als wäre er „getrieben“ (DSM-IV)<br />
bzw. zeigt ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivitäten, die nicht durchgreifend<br />
beeinflussbar sind (ICD-10)<br />
3. Impulsivität<br />
platzt häufig mit den Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist<br />
kann nur schwer warten, bis er/ sie an der Reihe ist (z.B. beim Spielen)<br />
unterbricht und stört andere häufig<br />
redet häufig übermäßig viel (im DSM-IV unter Hyperaktivität)<br />
A. Mindestens sechs der Symptome von<br />
Unaufmerksamkeit (1) oder mindestens sechs der<br />
Symptome von Hyperaktivität und Impulsivität (2<br />
und 3) müssen während der letzten sechs Monate<br />
beständig vorhanden gewesen sein.<br />
B. Einige Symptome treten bereits vor dem Alter<br />
von sieben Jahren auf.<br />
C. Beeinträchtigungen durch die Symptome zeigen<br />
sich in zwei oder mehr Bereichen (z.B. Schule, zu<br />
Hause)<br />
D. Die Symptome müssen sich in klinisch<br />
bedeutsamen Beeinträchtigungen der sozialen,<br />
schulischen oder beruflichen Funktionsfähigkeit<br />
manifestieren.<br />
E. Die Symptome treten nicht ausschließlich im<br />
Verlauf einer Tiefgreifenden Entwicklungsstörung,<br />
Schizophrenie oder einer anderen psychotischen<br />
Störung auf und können auch nicht durch eine<br />
andere psychische Störung (z.B. Affektive Störung,<br />
Angststörung) besser erklärt werden.<br />
A. Mindestens sechs der Symptome von<br />
Unaufmerksamkeit (1) und mindestens drei der<br />
Symptome von Überaktivität und mindestens eines<br />
der Symptome von Impulsivität müssen mindestens<br />
sechs Monate lang erfüllt sein.<br />
B. Störungsbeginn liegt vor dem siebten<br />
Lebensjahr.<br />
C. Die Kriterien sollten in mehr als einer Situation<br />
erfüllt sein (zu Hause, Schule, Klinik).<br />
D. Die Symptome verursachen deutliches Leiden<br />
oder Beeinträchtigung der sozialen, schulischen<br />
oder beruflichen Funktionsfähigkeit.<br />
E. Die Störung erfüllt nicht die Kriterien für eine<br />
tiefgreifende Entwicklungsstörung, manische<br />
Episode, depressive Episode oder Angststörung.<br />
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