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Eigene Fragestellung
rein pragmatischen Gesichtspunkten. Eine Erweiterung auf die Elternarbeit war aus
organisatorischen Gründen bei dieser Studie nicht möglich.
Kinder mit der Aufmerksamkeitsstörungen weisen in zwei Bereichen der
Aufmerksamkeit Defizite auf: Sie sind zum einen häufig nicht in der Lage, ihre
Aufmerksamkeit langfristig auf eine Aufgabe auszurichten (reduzierte
Daueraufmerksamkeit), und zum anderen ist die selektive Aufmerksamkeit eingeschränkt, die
Kinder können nur eingeschränkt aufgabenrelevante Reize fokussieren und gleichzeitig
irrelevante Reize ignorieren. Im Marburger Konzentrationstraining wird mittels
Selbstinstruktionstraining eine Förderung des reflexiven Arbeitsstils angestrebt, d.h. das Kind
soll durch das innere Sprechen die Fähigkeit trainieren, systematisch und überlegt zu handeln.
Durch das Training sollte sich also insbesondere der Bereich der Unaufmerksamkeit
verbessern lassen. Es wird erwartet, dass die Kinder weniger Flüchtigkeitsfehler machen,
längerfristig aufmerksam sein können, Anweisungen vollständig ausführen, Aufgaben
planvoll bearbeiten und sich nicht durch unwesentliche Reize ablenken lassen.
Dies führt für die isolierte Evaluation zu folgender Hypothese:
PH 4.1: Das Marburger Konzentrationsprogramm führt bei Kindern mit
Aufmerksamkeitsstörungen zu einer verbesserten Konzentrationsleistung, wenn es
im Rahmen eines Gruppentrainings in einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen
Praxis durchgeführt wird
Eine Veränderung der Fähigkeit zur Aufgabenbearbeitung in der Trainingssituation
oder ähnlich konzipierter Testaufgaben muss von dem trainierten Kind auf andere Situationen
übertragen werden können. Hierzu sollen Transferleistungen untersucht werden, welche durch
Selbstinstruktion zum Verinnerlichen metakognitiver Fertigkeiten erreicht werden sollen. Für
Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen ist vor allem die schulbezogene
Konzentrationsfähigkeit von besonderer Bedeutung. Schon in der Grundschulzeit fallen viele
Kinder mit dieser Diagnose durch Lern- und Leistungsschwierigkeiten und damit
verbundenen Klassenwiederholungen oder Umschulungen auf. Nach einer Untersuchung von
Cantwell und Baker (1992) liegen bis zu 80 % der Kinder mindestens zwei Noten unter dem
Klassendurchschnitt. Die Auswirkungen einer Aufmerksamkeitsstörung können also einen
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